Was ist das Problem?
Die bisherige Biomüll-Verarbeitungsanlage neben der inzwischen geschlossenen Mülldeponie Ost im „Eisenhafengrund“ ist veraltet, verschlissen und zu klein für die in Karlsruhe anfallenden Mengen.
Was geschah bisher?
Es gibt von der Stadt Planungsüberlegungen für eine neue, moderne Vergärungs-Anlage an derselben Stelle.
Dafür wären insbesondere für die Nachbehandlung des Materials 1,6 ha an zusätzlicher Fläche nötig, die bisher als Acker genutzt wird.
Die Bevölkerung wurde bereits im November 2012 in einer Bürgeranhörung in die bisherigen Überlegungen einbezogen. Eine lokale Bürgerinitiative war mehrfach zu Gesprächen im Rathaus.
Aufgrund der mit einer neuen Anlage am bisherigen Standort verbundenen Nachteile haben sich Verwaltung und Gemeinderat entschieden, auch alternative Verfahren und Standorte in die Prüfung einzubeziehen.
Was ist beschlossen?
Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass im Rahmen einer sogenannten „Konsensuskonferenz“ repräsentativ ausgewählte BürgerInnen genaue Informationen über die Sachlage und die Lösungs-Möglichkeiten erhalten und dann eine Empfehlung für die endgültige Entscheidung abgeben.
In der Übergangszeit wird der Biomüll, der in der alten Anlage aufgrund ihrer begrenzten Aufnahmekapazität nicht verarbeitet werden kann, in Flörsheim verarbeitet.
Die Entscheidung über die zukünftige Behandlung des Karlsruher Biomülls ist also noch völlig offen. Das Bürgerbeteiligungsverfahren ist für die Sommermonate 2014 geplant.
Was ist geplant, falls die Stadt den Biomüll weiterhin selbst verarbeitet?
Die neue Vergärungsanlage würde dort errichtet, wo neben der geschlossenen Mülldeponie Ost die bisherige Anlage im „Eisenhafengrund“ steht. Damit keine wesentlichen Gerüche abgegeben werden, würde die Anlage wahrscheinlich „eingehaust“, also durch Hallen überbaut. Die Anlage würde nicht im geplanten Landschaftsschutzgebiet liegen und keine Streuobstwiesen vernichten.
Es würden etwa 8 LKW zusätzlich pro Tag durch die Rittnertstraße fahren, bei einer aktuellen Verkehrsbelastung dort von etwa 7.000 Kfz/Tag.
Was wären die Alternativen?
Die Verarbeitung des Biomülls könnte auch über eine Ausschreibung an eine Privatfirma vergeben werden. Dann sollten Vorgaben gemacht werden, die sicherstellen, dass die Behandlung und der Transport möglichst umweltschonend erfolgen.
Den Standort der Anlage würde die Firma bestimmen, die den Zuschlag erhält. Die Anlage könnte innerhalb oder außerhalb Karlsruhes liegen, bereits bestehen oder neu gebaut werden.
Zusätzlich hat die Konsensuskonferenz die Möglichkeit, auch weitere Verfahren und Standorte (bei Eigenbau) zu erörtern.
Was ist mit der Wärmeversorgung durch die Biogasanlage?
Bisher wird das Biogas durch ein Blockheizkraftwerk (BHKW) für die Stromerzeugung genutzt. Die Abwärme wird zur Versorgung der nahe gelegenen Wohngebiete „50 Morgen“ und „Rehbuckel“ genutzt. Falls die Anlage wegfallen würde, müsste diese Wärmeversorgung auf andere regenerative Energie umgestellt werden.
Beschluss des Gemeinderats am 23. Juli 2013.
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