Unfälle von Straßenbahnen unter Beteiligung anderer Verkehrsarten


Anfrage:

  1. Wie haben sich die Unfallzahlen von Straßenbahnen unter Beteiligung an-derer Verkehrsarten (Auto, Fahrrad, Fußverkehr – jeweils ohne Bagatellun-fälle) im Verlauf der letzten zehn Jahren entwickelt?
  2. An welchen Stellen traten solche Unfälle gehäuft auf?
  3. Welche Unfallursachen sind besonders häufig?
  4. Wie ist insbesondere die Entwicklung der Unfälle mit verbotswidrig oder unaufmerksam abbiegenden oder wendenden Kraftfahrzeugen?
  5. Gibt es (grobe) Einschätzungen, wie oft AutofahrerInnen an verbotenen Stellen abbiegen oder wenden, ohne dass es zu Unfällen mit Bahnen kommt?
  6. An welchen Stellen und wie oft werden Kraftfahrzeuge in das Gleisbett der Straßenbahnen gelenkt und bleiben dort stecken?
  7. Bei Rad- und Fußverkehr: Gibt es Unterschiede zwischen signalgesicherten Übergängen, solchen mit Umlaufsperren und völlig freien Übergängen?
  8. Wie könnten Unfälle der oben beschriebenen Arten vermindert werden?

Sachverhalt/Begründung

Unfälle mit Straßenbahnen verursachen oft hohe Sach- und schwere Personenschäden. Darüber hinaus führen sie regelmäßig zu großen Verspätungen bis hin zu Ausfällen und zu Umleitungen anderer Bahnen, die angesichts der bestehenden Baustellenlage immer schwieriger werden. Darunter leidet die Zuverlässigkeit des Fahrplanes stark und das führt zu geringerer Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.

Der Schienenverkehr ist ein besonders sicheres Verkehrsmittel. Anscheinend kamen aber bestimmte Unfallsituationen mit anderen Verkehrsarten in den letzten Jahren besonders häufig vor. Insbesondere sind einige Stellen in Karlsruhe bekannt für Unfälle zwischen Bahnen und verbotswidrig oder unachtsam abbiegenden oder wendenden Kraftfahrzeugen.

Zum Beispiel ist die Möglichkeit des Linksabbiegens aus Richtung Karlstor über die Herrenstraße in die Amalienstraße offenbar nicht deutlich genug ausgeschildert. Hier würde die seit langem vorgeschlagene Sperrung der Karlstraße in Höhe Kaiserstraße neben vielen anderen Vorteilen auch diese Gefahrensituation entschärfen.

Als weiteres Beispiel kommt es offenbar in der Mathystraße häufiger vor, dass AutofahrerInnen aus Richtung Osten geradeaus in die Gleisanlage fahren bzw. beim Linksabbiegen nicht auf die Bahn achten. Am Bahnübergang Nürnberger Straße wurde nach schweren Unfällen eine bauliche Lösung gefunden.

Sollte es an anderen Stellen Schwerpunkte mit immer ähnlicher Ursache geben, sollte auch dort gehandelt werden, auch wenn die Unfälle weniger dramatisch sind und bisher weniger folgenschwer waren. Von diesen konkreten Schwerpunkten abgesehen, sollte alles für die Sicherheit des Bahnverkehrs getan werden. Daher fragen wir nach genaueren Zahlen, aus denen sich eventuell weiterer Handlungsbedarf ableiten lässt.

Unterzeichnet von:

Johannes Honné          Bettina Lisbach        Dr. Ute Leidig

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 14.05.2012

 

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