Künftiger Schulraumbedarf in Karlsruhe

Anfrage

 

  1. An welchen Grundschulen und weiterführenden Schulen, aufgeschlüsselt nach Schularten, sowie Sonderpädagogischen Bildung- und Beratungszentren (SBBZ) gibt es derzeit noch freie Kapazitäten für die Aufnahme weiterer Schüler*innen und an welchen Schulen gibt es bereits Engpässe und Raummangel?
  2. Inwieweit sind aktuelle Entwicklungen bei der Zuwanderung, der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 sowie die Wiedereinführung von G9 an Gymnasien bereits in den Aussagen der Weißbücher Schule über die künftige Raumsituation an Schulen enthalten?
  3. Wie werden sich die benannten Entwicklungen auf die künftige Raumsituation an Schulen konkret auswirken?
    An welchen Schulen, aufgeschlüsselt nach Schularten und Stadtteilen, prognostiziert die Stadtverwaltung den größten Raummangel?
  4. Wie kann dem bereits bestehenden Raummangel an den betroffenen Gymnasien zeitnah abgeholfen werden?
  5. Welche Auswirkungen hat der Schulwechsel von Schüler*innen an Gymnasien an Realschulen und Gemeinschaftsschulen im Laufe der Schuljahre auf den Raumbedarf und die Klassengrößen an den Gymnasien sowie den der aufnehmenden Schulen?
  6. Liegt das Ergebnis der von der grünen Fraktion beantragten Prüfung, an welchen Realschulen und Gemeinschaftsschulen ein dritter Zug angegliedert werden könnte, inzwischen vor?
    Gibt es bereits Überlegungen zur Umsetzung?
Sachverhalt / Begründung:

Die Stadt Karlsruhe steht in den nächsten Jahren vor enormen Herausforderungen, um ihre Pflichtaufgaben als kommunale Schulträgerin zu erfüllen. Die wichtigste Aufgabe ist dabei die Schaffung der notwendigen Schulräume auf der Grundlage der pädagogischen und räumlichen Anforderungen der jeweiligen Schularten. Gleichzeitig geht es um die Modernisierung, energetische Sanierung und die Barrierefreiheit. Mit dem Weißbuch Schulen wurden der Zustand, die bestehende Gebäudesubstanz der Schulen sowie die prognostizierte Raumsituation im Schuljahr 2035/36 bereits in vorbildlicher Weise erhoben. Auf dieser Grundlage müssen die erforderlichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen geplant und in einer priorisierten Zeitschiene umgesetzt werden.

Mit dieser Anfrage konzentriert sich die grüne Fraktion auf den aktuellen Raumbedarf an Schulen, der in den Weißbüchern nicht dargestellt ist, sowie zusätzliche Bedarfe, die sich erst nach der Erstellung der Weißbücher ergeben haben.

Zum bereits dokumentierten Anstieg der Schülerzahlen durch Bebauungsmaßnahmen und Zuwanderung, kommen noch weitere Bedarfe für zusätzliche Schulräume. Dazu gehören der Rechtsanspruch für Grundschulkinder für eine Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27, sowie die erst vor kurzem bekannt gewordene, voraussichtliche Wiedereinführung von G9 an den Gymnasien. Dabei gibt es heute schon einen Raummangel an Gymnasien, wie aktuellen Schreiben der elf Gymnasien zu entnehmen ist. Seit langem ist auch der Raummangel an der Grundschule am Wasserturm bekannt.

Zusätzlich gibt es ein wachsendes Problem bezüglich der Übergänge zwischen den Schularten, die Auswirkungen auf die Klassenbildungen und somit den Raumbedarf haben. Durch die hohen Übergangszahlen an die Gymnasien nimmt die Zahl der Schüler*innen zu, die im Laufe der Schuljahre das Gymnasium verlassen und an den Realschulen und Gemeinschaftsschulen aufgenommen werden müssen. Es gibt zunehmend das Problem, dass deren Klassen voll sind und keine weiteren Schüler*innen mehr aufnehmen können. Auch dafür müssen Lösungen gefunden werden.

2017 wollte die Stadtverwaltung eine weitere Realschule in Karlsruhe einrichten. Aufgrund eines Antrags der Grünen-Fraktion hat die Stadtverwaltung zugesagt, stattdessen zu prüfen, an welchen zweizügigen Realschulen und Gemeinschaftsschulen ein dritter Zug eingerichtet werden kann. Bislang liegt uns dieses Prüfungsergebnis nicht vor. Diese Erweiterungen könnten zur Deckung des Schulraumbedarfs beitragen.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter, Benjamin Bauer, Christine Großmann, Jorinda Fahringer

Wir haben zur Gemeinderatssitzung am 21.02.2024 eine Stellungnahme zu unseren Fragen erhalten.

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