Verwendung von Recyclingpapier bei städtischen Ämtern und Einrichtungen


Anfrage:

  1. Wie hat sich der Anteil an Recyclingpapier, bezogen auf den Gesamtpapierverbrauch der städtischen Ämter in den letzten zwei Jahren entwickelt (bitte Auflistung nach Ämtern)?
  2. Wie hat sich der Anteil an Recyclingpapier in den städtischen Schulen und der Hausdruckerei in den letzten beiden Jahren entwickelt?
  3. Wie bewertet die Stadtverwaltung, dass in der Karlsruher Verwaltung laut Papieratlas 2012 beim Einsatz von Recyclingpapier mit knapp 23 Prozent immer noch erheblicher Nachholbedarf besteht?
  4. Was wurde seitens der Stadtverwaltung seit der Gemeinderatsdebatte zum GRÜNEN Antrag im Oktober 2011 unternommen, um – wie zugesagt – den Anteil an Recyclingpapier in der Verwaltung und bei den städtischen Einrichtungen deutlich zu erhöhen?
  5. Welche Regelungen sind notwendig, um Recycling-Papier auch für die Außenstellen der Verwaltung und in Schulen flächendeckend einzuführen?
  6. Gibt es in der Stadtverwaltung immer noch Bedenken hinsichtlich der Haltbarkeit und der technischen Verarbeitung von Recycling-Papier? Wenn ja: Wie sind diese begründet, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in zahl-reichen deutschen Städten mittlerweile Recyclingpapier-Quoten von fast 100 % erreicht werden?
  7. Zu welchem Ergebnis kam die in der Gemeinderatsdebatte vom 18.10.2011 vom Oberbürgermeister zugesagte Prüfung, ob statt des Recyclingpapiers nach DIN 9706 nicht auch DIN 6738 als archivierfähiges Papier zum Einsatz kommen kann?
  8. Wie hat sich der Anteil an Recyclingpapier in den städtischen Gesellschaften in den letzten beiden Jahren entwickelt und welche Möglichkeiten werden gesehen, auch dort die Recyclingpapierquote zu erhöhen?

Sachverhalt/Begründung

Der aktuelle Papieratlas 2012, der vom Bundesministerium für Umwelt, dem Um-weltbundesamt und dem Deutschen Städtetag unterstützt wird, zeigt auf, dass in Deutschlands Großstädten immer mehr Recyclingpapier eingesetzt wird. Viele Städte erreichen heute „Traumquoten“, darunter Pforzheim mit 97 %, Baden-Baden mit über 98 % oder Freiburg mit 100 %. Auch in Stuttgart liegt der Anteil an verwendetem Recyclingpapier bei immerhin 92 % (http://www.papieratlas.de/ index.php?article_id=1).

Die Nutzung von Recyclingpapier bewirkt eine deutliche gesamtökologische Entlastung und schont wertvolle natürliche Ressourcen. Der Papieratlas macht diese Einspareffekte transparent und dokumentiert sie messbar.

Angesichts der hohen Qualität und Altersbeständigkeit, die Recyclingpapiere heute aufweisen (vgl. ISO 6738 LDK 24-85) stellt eine ausschließliche Verwendung von Recyclingpapier offensichtlich kein technisches und auch kein rechtliches Problem mehr dar.

Sogar im KIT, dessen Verwaltung lange Zeit Vorbehalte gegen Recyclingpapier geltend gemacht hatte, wurde kürzlich die Trendwende eingeleitet. Ende Oktober verkündete der Vize-Präsident, dass am KIT zukünftig durchgängig Recyclingpapier zum Einsatz kommen soll.

Diese vielen positiven Beispiele sollte die Stadtverwaltung zum Ansporn nehmen, auch ihre eigene Recyclingpapier-Quote sowie die der Schulen und städtischen Einrichtungen zügig zu steigern.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach          Johannes Honné          Dr. Ute Leidig

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 18.12.2012

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