Biologische Vielfalt erhalten und schützen

Beitrag für die Stadtzeitung von Christine Weber

Das ist auch die Forderung der Biodiversitätskonvention, ein 1992 in Kraft getretenes internationales Umweltabkommen.

Die Stadt Karlsruhe hat 2021 ein Konzept erstellt, das aufzeigt, wo die für die Biodiversität besonders bedeutsamen Flächen des Stadtkreises liegen und mit welchen Maßnahmen sie geschützt werden können. Wir sollten der Natur den Vorrang geben, allein schon aus Gründen des Eigeninteresses.

Biodiversität begreifen

Oft fehlt vielen Bürger*innen noch das Wissen und damit das Verständnis über die Auswirkungen des Artensterbens auf unser Leben.

Um das Bewusstsein für die Bedeu­tung der Artenvielfalt zu stärken, beantragten wir als grüne Fraktion im Jahr 2021, einen Biodiversitätspfad in Karlsruhe zu realisieren. Solche Pfade verbinden in vorbildlicher Weise Umweltbildungsaspekte mit der Förderung von Biodiversität. Im Gemeinderat Karlsruhe fand unser Antrag eine überwältigende Mehrheit. Im April 2023 wurde der Pfad eröffnet  als weiteres konkretes Projekt zum Thema Biodiversität in Karlsruhe. Das Charmante daran: finanziert wurde der Pfad größtenteils mit rund 55.000 Euro über das Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg.

Für Menschen unverzichtbar

Der Begriff Biodiversität umfasst nicht nur die verschiedenen Lebensformen (Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien), sondern auch die genetischen Vielfalt innerhalb jeder Art und die biologische Vielfalt der Lebensräume, wie Wälder, Seen oder Wiesen, also die gesamten  Ökosysteme. Stirbt eine noch so kleine, vermeintlich unscheinbare Art, kann dies das ganze Ökosystem beein­flussen, von dem wir abhängig sind:

Natürliche Lebensräume und Arten versorgen uns mit Nahrung und Trinkwasser, liefern Fasern für Klei­dung und Grundstoffe für Arzneien, bieten Schutz vor Stürmen und Überschwemmungen und regulie­ren das Klima.

Klimawandel und Biodiversität gleichzeitig angehen

Wir wollen die Bereitschaft und das Bewusstsein schaffen, dass wir mit dem Schutz der Biodiversität unser eigenes menschliches Leben schüt­zen. Auch wenn der Klimawandel zurecht im Zentrum der Aufmerk­samkeit steht, muss die Artenvielfalt künftig bei Entscheidungen im Gemeinderat mit berücksichtigt werden. Optimal sind Maßnahmen, die gleichzeitig den Klimawandel, die Klima-Anpassung und den Erhalt der Artenvielfalt im Blick behalten.

Kurzweiliger Spaziergang

Im Juli fand eine fachkundige Füh­rung auf dem Pfad u.a. mit der Grü­nen Fraktion, dem Ortsverband Grötzingen und der Bürgerschaft statt. Neben interessanten Gesprä­chen und überraschenden Einsich­ten, bot die familientaugliche Kurz­wanderung Erholung pur in der Na­tur.

Der Pfad ist übrigens auch in das Tourenprogramm der Karlsruhe Tourismus GmbH aufgenommen worden. Mit öffentlichen Verkehrs­mitteln über die Haltestelle Rathaus Grötzingen erreicht man den Pfad zu Fuß. Der Rundwanderweg star­et am Reithohl und ist insgesamt drei Kilometer lang. Zwölf Informationstafeln erklären Magerwiesen, Löss­wände, Totholz und die für den Knittelberg typischen Streuobstwiesen. Bei drei interaktiven Stationen können auch Kinder ihr Wissen und ihre Motorik testen. Das Naturfreundehaus auf halber Weglänge lädt sonntags zur Stärkung ein und bietet einen sehr schönen Spielplatz. Ein idealer Ort für einen Familienspaziergang im Sommer. Ich wünsche Ihnen eine schöne und erholsame Sommerzeit.

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