GRÜNE fragen nach Maßnahmen zum Eschentriebsterben in Karlsruhe

Mit einer Anfrage an die Stadtverwaltung wollen die GRÜNEN erreichen, dass über das Eschentriebsterben in Karlsruhe berichtet wird.

„Da es in unserem gesamten Stadtgebiet viele Eschen an Straßen, in Parkanlagen sowie in den Karlsruher Wäldern, vor allem in den Auenwäldern gibt, sind wir sehr besorgt“, so Renate Rastätter, die naturschutzpolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion. „Wir wollen deshalb wissen, wie hoch der Anteil der Eschen an den Karlsruher Baumarten ist, in welcher prozentualen Größenordnung Eschen in den letzten Jahren aufgrund von Pilzbefall gefällt werden mussten und wie die Prognose für die Entwicklung des Eschenbestands in den nächsten zehn Jahren aussieht.“

Die GRÜNEN verweisen darauf, dass das Eschentriebsterben diese Baumart in ganz Europa bedroht. Auslöser sei ein Pilz, der aus Ostasien eingeschleppt wurde. Zunächst würden die Triebspitzen und in der Folge die gesamte Laubkrone befallen. Der Blattverlust und die Astbrüche führten schließlich zum Absterben der Bäume. Auch der Klimawandel habe einen Anteil am Eschensterben. Denn das zunehmend feuchte und warme Klima begünstige auch Angriffe von einheimischen Pilzarten wie den Hallimasch auf die Blätter, Wurzeln und Rinden der Bäume.

Mit ihrer Anfrage wollen die GRÜNEN auch klären lassen, welche Maßnahmen einen Beitrag zum Erhalt dieser wertvollen Baumart leisten können. „Wie der Landesnaturschutzverband plädieren wir dafür, dass Eschenkahlschläge vermieden und erkrankte Bäume außer bei einer Gefährdung der Verkehrssicherheit stehen gelassen werden“, so Bettina Lisbach, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. In Polen und in den skandinavischen Ländern habe sich zudem gezeigt, dass es erste Hoffnungsschimmer durch die Entwicklung von resistenten Eschen gibt.

Leider liefert die Forschung bislang noch keine Erkenntnisse, um das Eschentriebsterben aufzuhalten. Dennoch müsse intensiv weitergeforscht werden. Denn nicht nur in ökologischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht wäre das Verschwinden der Esche aus Mitteleuropa ein großer Verlust. „Eschenholz ist für die Möbelindustrie schon seit Jahrhunderten ein wichtiges Holz, denn es ist trotz seiner Massivität flexibel. So werden auch Sportgeräte, die eine hohe Biegsamkeit erfordern, wie das z.B. bei Bögen der Fall ist, meist aus Eschenholz gefertigt. Deshalb sollen sich die Stadt Karlsruhe und der Forst an allen Maßnahmen und Projekten beteiligen, mit denen dem Eschentriebsterben entgegengewirkt werden kann“, so Renate Rastätter und Bettina Lisbach.

 „Auch auf Landesebene wollen wir uns für entsprechende Forschungs- und Modellprojekte engagieren“, ergänzt Bettina Lisbach, die gerade neu in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt wurde.

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