Künftige Wärmelieferung in die Wohngebiete „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ Änderungsantrag zu TOP 12 der Gemeinderatssitzung am 30. Juni 2015

Antrag

  1. Der Gemeinderat beschließt für die künftige Wärmeversorgung der Wohngebiete „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ den Bau eines neuen leistungsmäßig auf die Deponiegasmenge angepassten Blockheizkraftwerkes (BHKW) inklusive Erdgasanschluss.
  2. Der Gemeinderat beschließt den Bau eines zusätzlichen Wärmespeichers, um Bedarfsschwankungen in der Wärmeversorgung besser auszugleichen.

Sachverhalt/Begründung

Bislang wurden die Wohngebiete „50 Morgen“ und „Im Rehbuckel“ zu einem Großteil mit regenerativer Wärme aus dem Anlagenverbund Ost versorgt. Durch die aus ökonomischen Gründen veranlasste Stilllegung der dortigen Nassvergärungsanlage entfällt nun der Kern der ökologisch vorbildlichen Wärmeversorgung. Die Vorlage der Stadtverwaltung sieht vor, das entstehende Wärmeleistungsdefizit hauptsächlich durch einen größeren Erdgaskessel und die Verwertung des auf weitere zehn Jahre anfallenden Deponiegases zu kompensieren.

Wie aus der Antwort vom 12. Juni 2015 auf eine schriftliche Anfrage der GRÜNEN Fraktion an Frau Bürgermeisterin Luczack-Schwarz hervorgeht, wurden auch alternative Wärmeversorgungskonzepte geprüft, die während der Vorberatung im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit am 07. Mai 2015 und im Hauptausschuss vom 16. Juni 2015 nicht vorlagen.

Die in der Antwort beschriebene Variante 2, welche den Bau eines neuen BHKW inklusive dem Bau eines Erdgasanschlusses beschreibt, weist dabei eine signifikant bessere CO2 -Bilanz als das in der Beschlussvorlage beschriebene Konzept auf. So können jährlich 350 Tonnen CO2 eingespart werden. Die spezifischen CO2-Minderungskosten liegen damit bei knapp 80 €/ Tonne, die durch die Mehrkosten verursacht werden. Bei vielen baulichen Maßnahmen, die die Stadt zur CO2-Reduktion durchführt liegen die spezifischen Minderungskosten zu Teilen deutlich über 100 €/ Tonne.

Durch den Bau eines Wärmespeichers, um auf Bedarfsschwankungen zu reagieren, kann das verbleibende Deponiegas zudem deutlich effizienter genutzt werden. Dies ist in der Antwort auf die Anfrage in Variante 5 beschrieben. Ein solcher Speicher ist bis zu 20 Jahre nutzbar; der Anteil an regenerativen Energien lässt sich somit um weitere knapp 10 % steigern.

Da durch die aufgeführten Maßnahmen Einsparwirkungen zustande kommen, ist es sinnvoll, die benötigten finanziellen Mittel aus dem Klimaschutzfonds bereitzustellen.

Beide Varianten lassen sich auch unabhängig voneinander realisieren und sollen deshalb im Gemeinderat getrennt abgestimmt werden.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach      Zoe Mayer    Johannes Honné     Daniela Reiff

Aus der Gemeinderatssitzung am 30. Juni 2015:

Ein Blockheizkraftwerk zu errichten wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt; lediglich der Bau eines zusätzlichen Speichers wird weiter verfolgt. Wir wollten eine weiterhin ökologisch vorbildliche Wärmeversorgung aus dem Klimaschutzfonds finanzieren.

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