Antrag
- Die Stadtverwaltung appelliert an die einschlägigen Karlsruher Geschäfte, Plastiktüten nur gegen Entgelt oder auf Nachfrage abzugeben.
- Die Stadtverwaltung wirbt in der Öffentlichkeit dafür, möglichst wenige Plastiktüten zu benutzen.
Sachverhalt/Begründung
Die weltweite Verschmutzung der Natur, insbesondere der Meere und Wälder, durch Plastikabfall wird zu einem immer größeren Problem. In Deutschland lag der Verbrauch 2010 bei 64 Einwegtüten pro Kopf. Trotz der hohen Sammel- und Recyclingquoten in Deutschland gelangen auch bei uns 1,2 % des Plastikabfalls unkontrolliert in die Umwelt. Der findet sich dann überall in der freien Natur, Flüssen und Seen, wo er sich nicht zersetzt, sondern durch Wind und Wetter in kleine Stücke zerteilt wird. Immer mehr Tiere fressen versehentlich solche Plastikteile und leiden dann, viele sterben unter Qualen daran.
Deshalb hat der EU-Ministerrat Anfang März beschlossen, dass EU-Staaten künftig Plastiktüten besteuern oder verbieten können. Die Bundesumweltministerin erklärte, dass derzeit nichts dafür spreche, in Deutschland Abgaben oder gar Verbote zur Reduzierung des Verbrauchs von Plastiktüten einzuführen.
Aus Sicht der GRÜNEN sollte Karlsruhe die eigenen Möglichkeiten nutzen, um die Flut von Plastikabfall zu verringern. Deshalb sollte an die Geschäfte appelliert werden, ein Entgelt für Tüten zu verlangen oder zumindest kostenlose Tüten erst auf Nachfrage auszugeben.
Auch bei den VerbraucherInnen sollte dafür geworben werden, weniger Plastiktüten zu benutzen. Auch wenn nicht alle Tüten völlig zu vermeiden sind, so kann doch ohne viel Aufwand deren Anzahl deutlich reduziert werden.
Die zweitbeste Lösung aus Umweltsicht ist der Ersatz durch Papiertüten; aber auch bei deren Herstellung und Entsorgung entstehen Umweltbelastungen, so dass ein sparsamer Verbrauch sinnvoll ist.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Johannes Honné Renate Rastätter Michael Borner
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 28.04.2015
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