GRÜNE fragen nach dem Stand der Vermarktung der Flächen im Alten Schlachthof

Auf dem Gelände des Alten Schlachthofes stehen insgesamt fünf größere Flächen für eine Vermarktung zur Verfügung. Nach Auskunft der Stadtverwaltung planen zur Zeit Investoren auf vier Flächen große Bürogebäude.

Zwar sind in diesen Bürokomplexen nur die Nutzungen zulässig, die den offiziell definierten Branchen der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeordnet werden können. „Leider sind die Festlegungen, welche Branchen zu diesem Wirtschaftszweig gehören weich und offen formuliert“, stellt Anne Segor, kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion fest. „Sie können sehr großzügig ausgelegt werden. Zunächst wird sicherlich der eine oder andere Kreative dort arbeiten, aber bei einer weiteren Vermietung in den darauf folgenden Jahren greifen diese Vorschriften überhaupt nicht mehr! Wir befürchten daher, dass im Laufe der Zeit das Profil des Kreativparks „Alter Schlachthof“ zumindest stark verwässert wird. Viele Investoren, die Projekte für konventionelle Büronutzungen erstellen, suchen bewusst die Nähe zur Kultur- und Kreativwirtschaft. Flächen in einem solchen Umfeld lassen sich nun mal leicht vermarkten, da Firmen in unmittelbarem Umfeld der kreativen Szene ihr Image positiv fördern können.“

„Die Grundidee eines Kreativen Zentrums wird nicht ausreichend getragen und weiterentwickelt, wenn sich an diesem attraktiven Standort hauptsächlich finanzkräftige und gut etablierte Unternehmen und Dienstleistungen niederlassen“, fährt Stadträtin Dr. Ute Leidig fort. „Am Ende können sich GründerInnen aus Kunst, Kultur- und Kreativwirtschaft im engeren Sinne diese Flächen im Kreativpark gar nicht mehr leisten.“

Für die Entwicklung des Alten Schlachthofs als kreatives Zentrum braucht die Stadt – das war bisher allen Beteiligten klar – einen langen Atem. Dafür plädieren Anne Segor und Dr. Ute Leidig in dieser Situation mit Nachdruck: „Leider konnten wir uns nicht für ein anderes Vorgehen im Aufsichtsrat der Fächer GmbH durchsetzen.“

Die GRÜNE Fraktion kritisiert, dass jetzt plötzlich sehr schnell und nicht im Sinne der ursprünglichen Intention die Vermarktung im Kreativpark vorangetrieben wird. Dabei steht doch Investoren, z. B aus der Softwarebranche, im Technologiepark ein bestens entwickeltes Areal zur Verfügung.

Verwandte Artikel