Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Karlsruhe und Krasnodar

Antrag

  1. Die Verwaltung berichtet, welche Wirtschaftsbeziehungen derzeit mit der russischen Partnerstadt Krasnodar bestehen bzw. in der Vergangenheit bestanden und inwiefern diese von der Stadt gefördert wurden.
  2. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe richtet eine zunächst temporäre Wirtschaftsvertretung in Krasnodar ein, die auf Firmen in Krasnodar zugeht, um gemeinsame Wirtschaftsprojekte zu realisieren. Dabei strebt die Stadtverwaltung an, die IHK eng einzubinden. Dafür benötigte Finanzmittel sollen nach Möglichkeit über in den Projekten beteiligte Firmen sowie öffentliche Förderung refinanziert bzw. kofi-nanziert werden.
  3. Die unter Punkt 2 beschriebenen Projekte sollten Vorhaben beinhalten, die in den ökologisch ausgerichteten Wirtschaftsfeldern „Energetisch optimiertes Bauen“, „Regenerative Energien“ und „Klimaschutz“ liegen.
  4. Als erster Schritt wird beim anstehenden Partnerschaftsjubiläum eine Wirtschaftsdelegation die Vertreter und Vertreterinnen der Stadt nach Krasnodar begleiten.
  5. Mittelfristig wird auch eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen Karlsruher Städtepartnern angestrebt.

Sachverhalt/Begründung

Mit der russischen Partnerstadt Krasnodar bestehen vielfältige Beziehungen, die sich jedoch bisher nur beschränkt auf den Wirtschaftssektor niedergeschlagen haben. So ist die Stadt Krasnodar regelmäßig auf der Offerta vertreten und es besteht für Handwerker und Handwerkerinnen aus Krasnodar die Möglichkeit, in Karlsruher Betrieben innerhalb von Praktika neue Techniken und Materialien kennen zu lernen. Inwiefern weitergehende Ansätze von Wirtschaftsbeziehungen vorliegen, ist uns nicht bekannt.

Krasnodar kann als wirtschaftliche Entwicklungsregion bezeichnet werden, in der momentan ein „Bauboom“ stattfindet, der vor allem auch durch die bevorstehende Olympiade im dortigen Raum vorangetrieben wird. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Chancen haben andere deutsche Städte erkannt, die dort entsprechend investieren. So betreibt z.B. die IHK Oldenburg in Krasnodar ein Firmen-Pool-Büro. Die Stadt Karlsruhe sollte die enge Verbundenheit mit Krasnodar und das dort geschaffene Vertrauen bei den Entscheidungspersonen für den Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen nutzen und damit die Wirtschaft in Krasnodar und Karlsruhe fördern. Dies steht in Einklang mit dem erklärten Ziel der Karlsruher Wirtschaftsförderung, die internationalen Aktivitäten und speziell die Kooperationen im Rahmen bestehender Städtepartnerschaften auszubauen. Ein erster Schritt könnte hier im Einbezug einer Wirtschaftsdelegation beim bevorstehenden Partnerschaftsjubiläum bestehen.

Der Gemeinderationsfraktion der GRÜNEN wurde berichtet, dass Firmen, vor allem in der Baubranche durchaus Interesse daran haben, sich an Projekten in Krasnodar zu beteiligen. Es besteht jedoch eine Unsicherheit, wie die ersten Anbahnungsschritte verlaufen könnten, z.B. „Wie finde ich Kunden?“, „Wie ermittle ich Wirtschaftsdaten?“ oder „Wie kann ich mit meinem Unternehmen dort Fuß fassen?“ Die Wirtschaftsförderung der Stadt könnte hier eine wichtige Unterstützung leisten, die sowohl den Unternehmen, wie der auch der Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Krasnodar im Allgemeinen, dienen würde.

Ein wichtiges Anliegen ist unserer Fraktion dabei auch, dass gerade Regionen wie Krasnodar, die sich in einem Bauboom befinden, nicht übereilt billige und wenig solide Gebäude „hochgerissen“ werden, sondern vielmehr energie- und umweltschonende Technologien und Materialien zum Einsatz kommen, die auf eine nachhaltige Nutzung der Gebäude ausgerichtet sind. Daher sollte ein Schwerpunkt der geförderten Projekte auf diesem Teil der Baubranche liegen. Mittelfristig ist eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit natürlich nicht nur mit Krasnodar sondern auch mit den anderen Partnerstädten, wie z.B. Temeswar, anzustreben.

 Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach, Dr. Ute Leidig, Dr. Dorothea Polle-Holl, Uta van Hoffs

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 28.02.2012

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