Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion startet eine weitere Gemeinderatsinitiative zur Erhöhung des Recyclingpapieranteils in Stadtverwaltung, Schulen und städtischen Gesellschaften.
Nachdem sich aus einer Anfrage der Fraktion ergeben hatte, dass in Karlsruhe noch 2009 der Recyclingpapieranteil unter 20 % lag, haken die GRÜNEN nun per Gemeinderatsantrag nach. Damit soll erreicht werden, dass der Gemeinderat eine deutliche Erhöhung der Recyclingpapierquote in der Stadtverwaltung zum verbindlichen Ziel erklärt. Mittelfristig soll eine 100%ige Verwendung von Umweltschutzpapier angestrebt werden.
„Angesichts der hohen Qualität und Altersbeständigkeit, die Recyclingpapiere heute aufweisen, stellt eine ausschließliche Verwendung von Recyclingpapier kein technisches und auch kein rechtliches Problem mehr da“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Davon konnten wir uns anhand vieler Beispiele aus anderen Städten, wie auch unserer Partnerstadt Halle, überzeugen.“
Bis heute nimmt Karlsruhe im Städtevergleich des Papieratlas einen hinteren Platz ein. Rund die Hälfte der dort betrachteten Kommunen hat Recyclingpapier-Quoten von über 80 %, und eine große Mehrheit plant weitere Steigerungen. (Siehe auch unter: http://www.papieratlas.de/index.php?article_id=40).
Aus Sicht der GRÜNEN reichen die bisher vorhandenen städtischen Richtlinien offenbar nicht aus, um den Anteil an Umweltschutzpapier in der Stadtverwaltung und an den Schulen deutlich zu steigern. „Manche Vorgaben, z.B. für das Archivwesen, machen die Verwendung von Recyclingpapier teilweise sogar unmöglich“, erläutert GRÜNEN-Stadtrat Johannes Honné. „In anderen Städten kommt auch zu Archivierungszwecken ein besonders alterungsbeständiges Recyclingpapier zum Einsatz, was in der Karlsruher Verwaltung bis heute untersagt ist.“
Um hier eine Änderung zu erreichen, soll dem GRÜNEN-Antrag zufolge die Dienstanweisung für das Archivwesen und die Papierverwendung in der Stadtverwaltung entsprechend überarbeitet werden.
Gleichzeitig soll die Stadtverwaltung einen Maßnahmenkatalog erarbeiten, um den Papierverbrauch in der Verwaltung und an den Schulen zu senken. Hierdurch könnten Mehrkosten abgefangen werden, die sich durch höhere Papierpreise bei der Verwendung von Recyclingpapier ergeben.
Auch die städtischen Gesellschaften sollen nachziehen und auf Recyclingpapier umstellen bei gleichzeitiger Senkung des Papierverbrauchs. „Positiv zu erwähnen ist, dass die städtischen Gesellschaften mit einem Recyclingpapieranteil von ca. 60 % bereits auf einem vergleichsweise guten Weg, aber noch nicht am Ziel, sind“, so die GRÜNEN-StadträtInnen. „Lediglich das Städtische Klinikum hat mit 100 % Recyclingpapieranteil die Zielgerade bereits erreicht.“
Die Nutzung von Recyclingpapier bewirkt eine deutliche Umweltentlastung, da bei der Produktion im Vergleich zu konventionellen Papieren sowohl der Wasser- als auch der Energie- und Rohstoffverbrauch enorm gesenkt werden. Weil gleichzeitig viel CO2 eingespart wird, ist die Verwendung von mehr Recyclingpapier auch im Karlsruher Klimaschutzkonzept verankert.
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