Antrag
Die Stadtverwaltung verpflichtet sich, eine Quote (zunächst 40 : 60; langfristig 50 : 50) zur Gleichstellung von Frauen und Männer bei Neueinstellungen einzuführen. Die Quote soll zunächst bei der Neubesetzung aller Führungspositionen von den Amtsleitungen bis zu den Bereichs -und Abteilungsleitungen, sowie aller zugeordneter Stellvertretungen Anwendung finden. Zur Umsetzung werden in einem ersten Schritt folgende Maßnahmen ergriffen:
- Sollte sich bei der Neubesetzung der in den nächsten sechs Jahren aus Altersgründen neu zu besetzenden fünf AmtsleiterInnenstellen herausstellen, dass sich darauf nur wenige qualifizierte Frauen bewerben, werden über die üblichen Stellenanzeigen in überörtlichen Zeitungen hinaus gezielte Anstrengungen (z.B. Headhunter, u.ä.) zur Suche nach Bewerberinnen unternommen.
- Zur entscheidenden Vorstellungsrunde im Personalausschuss werden Frauen und Männer grundsätzlich in gleicher Anzahl eingeladen.
- Bewerberinnen und Bewerber für stellvertretende Amtsleitungen werden ebenfalls in gleicher Anzahl zur Vorstellung in den Personalausschuss eingeladen.
- Bei Bereichs- und Abteilungsleitungen wird bei Neubesetzung ebenfalls angestrebt, die festgelegte Quote umzusetzen. Die jeweiligen Entscheidungen über die Besetzung der Positionen sind im Personalausschuss zu begründen.
Die Stadt setzt sich dafür ein, dass die städtischen Gesellschaften diese Regelung zur Quote übernehmen.
Sachverhalt/Begründung
Eine Quote sorgt dafür, dass gut ausgebildete Frauen und Männer gleiche Chancen bei der Besetzung von neuen Positionen innerhalb der Stadtverwaltung haben.
Nach allen Berichten der Frauenbeauftragten zur Beschäftigungssituation besteht ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen bei den Aufstiegspositionen und vor allem bei Amtsleitungen, Bereichs- und Abteilungsleitungen und deren Stellvertretungen.
In der heutigen Situation ist die Quote vor allem noch ein Instrument zur Förderung und Ermutigung qualifizierter Frauen. Sie trägt auf Seiten der Arbeitgeberschaft dazu bei, sich aktiv darum zu bemühen, qualifizierte Frauen für Führungspositionen zu gewinnen. Mit Überwindung von traditionellen Geschlechterrollen eröffnet die Quote aber auch Männern ein großes Spektrum an beruflichen Möglichkeiten im erzieherischen und pflegerischen Bereich.
Karlsruhe könnte mit einer kommunalen Quote zur Gleichstellung von Frauen und Männern Vorbild für andere Kommunen nicht nur in Baden-Württemberg, sondern in der gesamten Bundesrepublik sein.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Anne Segor Manfred Schubnell Alexander Geiger
Verwandte Artikel
Ergänzungsantrag zu Bewerbung um die Ausrichtung der World Games 2029
Ergänzungsantrag zu TOP 4 der Gemeinderatssitzung am 23.04.2024 Im Falle des Zuschlags durch die IWGA berücksichtigt die Stadtverwaltung die folgenden Schwerpunkte in den weiteren Planungen: Begründung/Sachverhalt: Karlsruhe ist mit seinem…
Weiterlesen »
Combo HipHop Kulturzentrum Karlsruhe: Findung von neuen Räumlichkeiten
Interfraktioneller Antrag der Fraktionen: Karlsruher Liste / Die PARTEI, Grüne, CDU, SPD, FDP Die Sozial- und Jugendbehörde (SJB) und die Fächer GmbH werden beauftragt, eine neue Wirkungsstätte für das Combo…
Weiterlesen »
Gesundheitskompetenz erweitern – Bewusster Umgang mit Notruf und Notaufnahmen
Antrag zur Vorberatung im Fachausschuss: Die Stadt erarbeitet im Zusammenwirken mit dem Gesundheitsamt, dem Städtischen Klinikum Karlsruhe, den ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe, der Kreisärzteschaft-Bezirksärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg Ideen…
Weiterlesen »