Reduzierung der Ozonbelastung in Karlsruhe

Reduzierung der Ozonbelastung in Karlsruhe

Antrag:

  1. Während der Sommermonate führt die Stadtverwaltung jährlich eine Informationskampagne zum Thema Ozonbelastung (Ursachen, Gesundheitsgefahren) durch.
  2. Bei akuten Ozonbelastungen von über 180 µg/m3 gibt die Stadt eine Warnmeldung heraus und veröffentlicht entsprechende Hinweise auf Informationsanzeigern. Altenheime, Krankenhäuser und Kinderbetreuungseinrichtungen werden direkt informiert.
  3. Die Stadtverwaltung veröffentlicht einen Katalog mit Akutmaßnahmen zur Minimierung der Ozonbildung (z.B. temporärer Verzicht auf Autofahren und auf Benutzung von Geräten mit Verbrennungsmotoren).
  4. Im Rahmen ihrer Handlungsmöglichkeiten setzt die Stadt o. g. Maßnahmen direkt um. Für Personen, die im Auftrag der Stadt eine körperlich anstrengende Arbeit im Freien haben, werden Sonderregelungen wie z.B. Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung eingeführt.
  5. Die Stadt setzt sich beim KVV dafür ein, dass zu Zeiten hoher Ozonbelastungen kostenreduzierte ÖPNV-Tickets angeboten werden (z.B. Kinderkarte für Erwachsene, Freifahrten für Kinder)

Sachverhalt/Begründung:

Während der besonders heißen und sonnigen Tage in diesem Sommer, kommt es auch in Karlsruhe immer wieder zu überhöhten Ozonbelastungen mit deutlichen Überschreitungen der kritischen Marke von 180 µg/m3. Bei derartigen Ozonwerten muss von gesundheitlichen Belastungen insbesondere von Kindern, älteren Menschen und anderen besonders empfindlichen Personengruppen ausgegangen werden. Ozon schadet den Atemwegen und Schleimhäuten; es kann u.a. zu Augenbrennen, erschwerter Atmung und Herzrasen führen. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor Gesundheitsrisiken für Kinder durch bodennahes Ozon.

(http://www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/aktuelles1/show.php3?id=3625&nodeid=26&nodeid=26&query=ozon).

Leider ist die Problematik überhöhter Ozonwerte in den letzten Jahren nach intensiver öffentlicher Diskussion wieder in den Hintergrund getreten. In Karlsruher wurden die Umweltinformationsanzeiger in der Innenstadt abgeschafft und auf der Internetseite der Stadt finden sich nur noch recht allgemein gehaltene Ausführungen zum Thema Ozon.

Bodennahes Ozon entsteht aus Stickstoffdioxyd im Zusammenhang mit starker Sonneneinstrahlung. Stickoxydemissionen stammen hauptsächlich aus Verbrennungsmotoren und Kraftwerksbetrieben. Daher kann die Ozonbildung an extremen Sonnentagen durch emissionsmindernde Maßnahmen während nur einiger Stunden am Tag massiv reduziert werden. So gingen beispielsweise die Ozonbelastungen am Samstag, dem 3.7.2010, während des Fußball-WM-Spiels Deutschland-Argentinien bei nahezu autofreien Straßen deutlich zurück.

Ein freiwilliger Beitrag der Bevölkerung zur Ozonminderung setzt eine gute Informationspolitik der Stadtverwaltung voraus. Deshalb ist es wichtig, dass die Bevölkerung sowohl über die akute Gefahr erhöhter Ozonbelastungen informiert als auch für mögliche Gegenmaßnahmen sensibilisiert ist.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach              Johannes Honné

Dr. Ute Leidig                 Alexander Geiger

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 21.09.2010

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