SchülerInnenmahlzeiten an Karlsruher Schulen

SchülerInnenmahlzeiten an Karlsruher Schulen

Antrag:

Die Stadtverwaltung beachtet bei der Neuausschreibung eines Essensanbieters für Ganztagesschulen oder Schulen mit Ganztagesbetrieb folgende Grundsätze mit der Zielsetzung, die Qualität des Schulessens und dessen Akzeptanz bei Schülern und Eltern zu optimieren:

  1. Die Verwendung frischer, regionaler Produkte hat oberste Priorität. Das soll sich auch in den Ausschreibungskriterien wieder finden, die zwingend nach dem Standard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ausgerichtet sein müssen.
  2. Die Mahlzeiten an den Schulen sollen aus einer Auswahl unterschiedlicher Essen bestehen. So ist für jeden Geschmack etwas dabei.
  3. Bei jeder Neuausschreibung des Essensanbieters werden verpflichtend Absprachen mit Eltern und Schulleitern durchgeführt, dabei soll den Eltern mindestens 50 % Stimmrecht eingeräumt werden.
  4. Die Stadt bietet den Eltern Informationen zur Gründung eines Mensavereins an, und unterstützt sie dabei, falls eine Gründung gewünscht ist. Ein positiver Nebeneffekt eines solchen Vereins wäre eine Umgehung der erhöhten Mehrwertsteuer durch eigene Essensausgabe.

Sachverhalt/Begründung:

Durch die Einrichtung von Ganztagsschulen oder Schulen mit Ganztagsbetrieb sind die Schulen zum zentralen Lebens- und Erfahrungsraum der Kinder ge-worden. Dazu gehört nicht nur die Zeit des Unterrichtes, sondern auch das gemeinsame Essen in der Mittagspause.
Die Qualität der Ernährung beeinflusst die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Eine vollwertige Ernährung, so wie es die Qualitäts-standards der DGE vorgeben, ist damit eine der zentralen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Schulen haben deshalb bei der Gestaltung der Schulverpflegung eine zentrale Mitverantwortung und Fürsorgepflicht.

Bei der Neuvergabe des Essens an einer Schule sollten nicht nur die Schulleitung, sondern auch die Eltern verbindlich und mit einem starken Stimmrecht in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Damit steigt die Akzeptanz der angebotenen Qualität der Schulmahlzeiten.

Da aber auch wenige Dinge so sehr der subjektiven Wahrnehmung unterliegen wie das, was wir in Form von Nahrung zu uns nehmen, und Geschmäcker nun mal verschieden sind, bietet es sich an, eine täglich variierende Auswahlmöglichkeit der Schulessen einzurichten.

An einigen Schulen hat die Gründung eines Mensa-vereins zu einer unkomplizierten Anbieterauswahl und einer reibungslosen Essensausgabe geführt. Daher empfehlen wir der Stadt, interessierten Schulen und Eltern diesbezügliche Informationen und entsprechende Unterstützung anzubieten.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach                     Anne Segor

Dr. Dorothea Polle-Holl          Johannes Honné

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 22.06.2010

 

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