Antrag
- Fahrradstraßen werden deutlicher als bislang markiert.
- Eine begleitende Informationskampagne zur „Funktionsweise“ der Fahrradstraßen wird aufgelegt.
Sachverhalt/Begründung
In den vergangenen Jahren erlebte Karlsruhe einen regelrechten „Boom“ der Fahrradstraßen. Neben einer Erweiterung des als Fahrradstraße ausgewiesenen Teils der Sophienstraße wurden auch viele weitere stark vom Radverkehr frequentierte Strecken zur Fahrradstraße. Bis auf eine Ausnahme ist auf den Karlsruher Fahrradstraßen auch Kfz-Verkehr zugelassen.
Fahrradstraßen erfüllen eine wichtige Aufgabe im Radverkehrsnetz. Sie sollen signalisieren: „Radfahren ist hier die Hauptverkehrsart.“ Es gibt keine gesonderten Radspuren, die gesamte Fahrbahn steht vorrangig Radfahrenden zur Verfügung. Sogar nebeneinander darf gefahren werden, Autos dürfen mit maximal 30 km/h die Fahrradstraßen mitbenutzen. Wir begrüßen das Instrument „Fahrradstraße“ ausdrücklich als Baustein der dringend notwendigen Verkehrswende in unserer Stadt.
Allerdings reicht das bloße Aufstellen von Schildern und einiger kleiner Piktogramme offensichtlich nicht aus, um alte Gewohnheiten zu ändern: So kommt es immer noch vor, dass in den neuen Fahrradstraßen gedrängelt, gehupt, geschnitten und gerast wird. Vielen Autofahrer*innen ist die relativ neue Regelung „Fahrradstraße“ nicht oder nur unzureichend bekannt.
Hier könnte eine deutlichere Kenntlichmachung, beispielsweise anhand großflächiger, sich wiederholender Fahrradstraßen-Piktogramme hilfreich sein. Dadurch kann selbsterklärend dargestellt werden, dass die betreffende Straße vorwiegend der Verkehrsart Radverkehr gewidmet ist.
Begleitend müssen allerdings die „Spielregeln“ in diesem Verkehrsraum erklärt werden – im öffentlichen Raum durch Banner, Plakate oder Ähnliches (insbesondere dann, wenn eine neue Fahrradstraße eingerichtet wird). Dies sollte wiederholt auch in Printmedien etwa Stadtzeitung und den Stadtteilmagazinen geschehen.
Unterzeichnet von:
Tim Wirth, Johannes Honné, Verena Anlauf, Joschua Konrad
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 09.04.2019
Aus der Gemeinderatssitzung vom 09.04.2019:
Mit der Antwort auf unseren Antrag sind wir nicht zufrieden: Aus Kostengründen entschied die Verwaltung, relativ kleine Piktogramme auf neuen Fahrradstraßen anzubringen und plant zudem, diese bei Abnutzung durch Reifenabrieb nicht zu erneuern. Auch für häufigere Informationen über die besonderen Verkehrsregelungen auf Fahrradstraßen wird kein Bedarf gesehen. Von der Fahrradstadt Nr. 1 erwarten wir, dass solche vergleichsweise unaufwändigen Maßnahmen, die die Sicherheit von Radfahrenden deutlich verbessern, umgehend umgesetzt werden!
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