Hin und wieder geraten Familien vor oder nach einer Geburt in akute Krisensituationen, die sie allein nicht bewältigen können. Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion beantragt daher ein Konzept, um diesen Personen die notwendige Familienhilfe zeitnah und niedrigschwellig zu gewähren.
Hintergrund kann zum Beispiel sein, dass Mehrlinge geboren wurden oder dass ein Familienmitglied psychisch krank ist. Aber auch Belastungen wie Gewalterfahrungen oder finanzielle Not können dazu führen, dass Säuglinge nicht gut versorgt werden. Verena Anlauf, GRÜNE Sozialsprecherin, betont, dass die ersten Tage und Wochen eines Säuglings besonders prägend sind: „So wirkt sich z.B. die Ausschüttung von Stresshormonen durch die Mutter auf das Ungeborene deutlich aus, ebenso das Verhalten gestresster Eltern bzw. Alleinerziehender nach der Geburt.“
Renate Rastätter, kinder- und jugendpolitische Sprecherin ergänzt: „Krankenkassen benötigen zum Teil mehrere Wochen für die Antragsbearbeitung. Wäre es nicht auch möglich, dass die Stadt in Vorleistung geht, solange die Zusage der Krankenkasse noch nicht eingetroffen ist?“
Nach Auffassung der beiden GRÜNEN Stadträt*innen ist eine wochenlange Wartezeit, nach der eine Krise eventuell schon „irgendwie“ überwunden wurde, für Familien und ihre kleinen Kinder zu lang. Sie führen aus, dass die Erfahrung zeige, dass Hilfe in akuten Krisen sich umso früher wieder überflüssig macht, je früher sie einsetzt.
Abschließend fassen die GRÜNEN zusammen: „Die Frühen Hilfen in Karlsruhe sind vorbildlich und erreichen mit ihren niedrigschwelligen Angeboten sehr viele Familien. In dem genannten Bereich besteht allerdings nach unserer Auffassung noch eine Versorgungslücke.“
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