Mit einem Antrag setzt sich die GRÜNE Gemeinderatsfraktion dafür ein, dass die Stadtverwaltung die neuen Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit zur Gewinnung neuer Zielgruppen für die Praxisintegrierte ErzieherInnenausbildung (PIA) nutzt.
„Durch dieses neue Sonderprogramm sollen Menschen, die sich bislang eine ErzieherInnenausbildung nicht leisten konnten, für die Ausbildung gewonnen werden. Vor allem Zielgruppen wie Migrantinnen und Migranten, Alleinerziehende sowie gering Qualifizierte können mit dem Sonderprogramm angesprochen werden“, so Stadträtin Renate Rastätter, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Dadurch kann mit diesem Sonderprogramm auch ein Beitrag zur gesellschaftlichen Integration geleistet werden.“
„Die Fördermodalitäten des Sonderprogramms sind sowohl für die Zielgruppen als auch für die Träger sehr vorteilhaft ausgestaltet“, ergänzt Stadtrat Joschua Konrad, jugendpolitischer Sprecher der GRÜNEN. „Die Auszubildenden erhalten eine monatliche Vergütung von 1.600 Euro im Monat, von der 75 % von der Arbeitsagentur erstattet werden.“ Bei der bisherigen regulären Praxisintegrierten Ausbildung müssten die Träger dagegen die vollen Ausbildungskosten von 853 Euro im ersten, 903 Euro im zweiten und 949 Euro im dritten Ausbildungsjahr selbst übernehmen.
Die GRÜNEN bitten mit ihrem Antrag die Stadtverwaltung auch um eine Prüfung, wie groß in Karlsruhe das Potenzial für Auszubildende mit den im Sonderprogramm festgelegten Voraussetzungen ist und welche Kostenersparnisse durch die Inanspruchnahme des Programms von der Stadt Karlsruhe für möglich gehalten werden.
Die beiden StadträtInnen weisen darauf hin, dass die Gewinnung neuer Zielgruppen für die ErzieherInnenausbildung auch deshalb notwendig ist, weil der Fachkräftebedarf für die Kindertagesstätten in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. „Es wird zusätzliches pädagogisches Fachpersonal benötigt, weil der Ausbau der Kindertagesstätten rasant weitergeht und weil bei der Betreuung und Bildung der unter Dreijährigen der Personalschlüssel erheblich unter dem Schlüssel der Gruppen der Drei- bis Sechsjährigen liegt. Dazu kommt, dass die Stadt Karlsruhe sozialpädagogische Fachkräfte an Ganztagsgrundschulen einsetzt und die Zahl der Ganztagsgrundschulen weiter zunehmen wird“, so Rastätter und Konrad abschließend.
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