GRÜNE fragen nach Mehrgenerationenwohnprojekt Albgrün

In einer Gemeinderatsanfrage beschäftigt sich die GRÜNE Gemeinderatsfraktion mit dem Mehrgenerationenwohnprojekt Albgrün.

 Das Bau- und Wohnprojekt in Grünwinkel wird derzeit gemeinsam von verschiedenen Baugruppen realisiert, dabei entstehen insgesamt mehr als 100 Wohneinheiten in unterschiedlichen Eigentumsformen. Die städtische Wohnbaugesellschaft Volkswohnung GmbH beteiligt sich daran mit der Errichtung von mehr als 30 Mietwohnungen, einer Kinderkrippe und einem Gemeinschaftssaal für das gesamte neu entstehende Quartier. Das Albgrün gilt stadtweit als Pilot- und Vorzeigeprojekt für moderne Formen des städtischen Zusammenlebens.

„Leider kalkuliert die Volkswohnung für das Projekt Albgrün Mieten, die für Menschen mit niedrigem Einkommen kaum bezahlbar sind“, erläutert Fraktionssprecherin Bettina Lisbach den Anlass der GRÜNEN-Anfrage. „Diese Entwicklung sehen wir mit Sorge, denn eine gemischte Sozialstruktur war von Anfang an wichtiges Ziel des Mehrgenerationenwohnens im Albgrün. Dieser Ansatz scheint uns durch die zu hohen Mieten gefährdet. Wir befürchten, dass langjährige MitgestalterInnen des Projektes aufgrund der hohen Mieten nun aussteigen müssen.“

Auch wenn für die GRÜNEN nachvollziehbar ist, dass projektspezifische Besonderheiten wie der vergleichsweise hohe Anteil an Gemeinschaftsflächen die Investitionskosten für die Volkswohnung in die Höhe treiben, halten sie ein Nachbessern von städtischer Seite für notwendig.

Da das Projekt von allen politischen Gruppierungen im Gemeinderat gewollt und gefordert war und da es für unsere Stadt Pilotcharakter hat, sehen wir hier eine besondere städtische Verantwortung“, so Stadtrat Michael Borner, der die GRÜNEN im Aufsichtsrat der Volkswohnung vertritt. „Es sollten daher Möglichkeiten geprüft werden, das Projekt Albgrün mit geeigneten Mitteln zu unterstützen und so für bestimmte Personengruppen bezahlbare Mieten zu erzielen.“

Über die Gemeinderatsanfrage wollen die GRÜNEN deshalb von der Stadtverwaltung wissen, welche Möglichkeiten gesehen werden, die von Anfang an beabsichtigte gemischte Sozialstruktur beim Projekt Albgrün doch noch zu erzielen. Auch fragen sie danach, ob beispielsweise über einen Beschluss des Gemeinderates erreicht werden könnte, dass die Volkswohnung beim Projekt Albgrün auf die bisher angesetzte, wenngleich bereits stark reduzierte, Gewinnerwartung komplett verzichtet. Die Fraktion fragt auch, welche Fördermöglichkeiten es auf Bundes- oder Landesebene für Mehrgenerationenwohnprojekte gibt und inwieweit diese bereits ausgeschöpft wurden.

Um bei zukünftigen, ähnlich organisierten Wohnprojekten, Fehlentwicklungen zu vermeiden, fordern die GRÜNEN außerdem eine umfassende Evaluierung des Albgrün-Projektes. „Wir sehen weiterhin große Chancen im Mehrgenerationenwohnen in Karlsruhe“, so die GRÜNEN StadträtInnen. „Aber es ist wichtig, Finanzierungsmodelle zu finden, die auch Menschen mit eher niedrigem Einkommen einen Zugang zum gemeinschaftlichen und generationenübergreifenden Wohnen ermöglichen.“

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