Frauen nach vorn…

Antrag

Die Stadt Karlsruhe setzt sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten dafür ein, dass der Frauenanteil in der Führungsebene der städtischen Tochtergesellschaften deutlich zunimmt. Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Maßnahmen umgesetzt:

  1. Mit den Gesellschaften Städtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH, Stadtwerke Karlsruhe GmbH und Volkswohnung GmbH wird jeweils ein Unternehmens-spezifisches Konzept erarbeitet, wie sich die Zahl an Frauen in der Leitungsebene dieser Unternehmen in Zukunft deutlich erhöhen lässt.
  2. Die Stadtverwaltung entwickelt mit den Unternehmen, an denen die Stadt Mehrheitseignerin ist, ein Unternehmens-übergreifendes Förderprogramm für weiblichen Führungskräftenachwuchs. Mittels Trainee- und Mentoring-Programmen sollen junge Frauen, aber auch Frauen nach einer Familienpause, gezielt für eine Karriere innerhalb der städtischen Tochterunternehmen gewonnen und auf Führungspositionen vorbereitet werden.
  3. Im jährlich erscheinenden städtischen Beteiligungsbericht wird über den Fortschritt der Frauenförderung in den einzelnen städtischen Tochtergesellschaften berichtet.

Sachverhalt/Begründung

Im Oktober 2013 hat die GRÜNE Fraktion sich in einer Anfrage über den Anteil an Frauen in Spitzenpositionen sowie über die Frauenförderung in den städtischen Beteiligungsgesellschaften informiert (Vorlage 2013/0120). In der Antwort der Verwaltung bestätigt sich, dass Frauen in der Führungsebene in nahezu allen städtischen Tochtergesellschaften nach wie vor deutlich unterrepräsentiert sind. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Firmen, die sowohl Frauen als auch Männer im oberen Management beschäftigen, sowohl von Seiten des Unternehmensklimas, aber auch wirtschaftlich von der gemischten Führungsebene profitieren können. Darüber hinaus geht für ein Unternehmen wichtiges „know-how“ verloren, wenn Frauen nach einer Familienpause nicht die Rückkehr an eine verantwortliche Position erleichtert wird. Die Stadt Karlsruhe sollte sich daher mit allen Kräften noch mehr dafür einsetzen, dass Frauen in städtischen Tochterunternehmen die „gläserne Decke“ durchbrechen können.

Besonders auffallend ist bei der Antwort auf unsere Anfrage die Situation beim Städtischen Klinikum Karlsruhe, einem Unternehmen mit einem besonders hohen Anteil an Mitarbeiterinnen. Obwohl das Städtische Klinikum das einzige städtische Unternehmen ist, in dem ein umfangreicher Frauenförderplan existiert, sind hier Frauen in der Leitungsebene deutlich unterrepräsentiert.
Nicht besser zeigt sich die Situation bei den Stadtwerken Karlsruhe oder der Volkswohnung. In diesen beiden großen städtischen Tochterunternehmen findet sich weder eine Frau in der Geschäftsführung noch in der zweiten Führungsebene.

Wir sehen daher Handlungsbedarf. Neben Unternehmens-spezifischen Einzelmaßnahmen bedarf es auch eines Unternehmens-übergreifenden Förderprogramms für weiblichen Führungskräftenachwuchs, um Frauen den Aufstieg auf der Karriereleiter zu erleichtern. Zum einen ist es notwendig, Frauen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch in Führungspositionen zu ermöglichen, z.B. durch flexible Arbeitszeitmodelle und optimale Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Darüber hinaus müssen systematisch die Aufstiegskompetenzen von Frauen gefördert werden, beispielsweise durch gezielte Trainee-Programme, durch die individuelle Förderung durch die Vorgesetzte oder den Vorgesetzten oder durch die Unterstützung einer persönlichen Mentorin oder eines Mentors. Aktuelle Studien belegen, dass die Zuweisung von anspruchsvollen Arbeitsaufgaben, die Möglichkeit, eigene Erfolge zu präsentieren, sowie eine „aufstiegsförderliche Führung“ wesentliche Voraussetzungen für die berufliche Weiterentwicklung von Frauen sind.

Im städtischen Beteiligungsbericht sollte jährlich über die Maßnahmen der Frauenförderung in den städtischen Gesellschaften und mögliche Erfolge berichtet werden.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach     Dr. Christofer Leschinger     Dr. Ute Leidig     Alexander Geiger     Tanja Kluth

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 18.03.2014

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