GRÜNE: Inklusion an den Karlsruher Schulen aktiv voranbringen

Mit einem Antrag setzen sich die GRÜNEN dafür ein, dass die Umsetzung der Inklusion an den Karlsruher Schulen gut vorankommt.

„Es gibt seit Jahren gute Beispiele von inklusiven Angeboten an einigen Karlsruher Schulen, vor allem Grund- und Werkrealschulen, aber diese gesellschaftlich gewünschte und positive Entwicklung stagniert derzeit noch auf einem niedrigem Niveau“, so Renate Rastätter, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. „Wir bitten deshalb die Stadtverwaltung um die Erstellung eines integrierten Handlungskonzepts für die aktive Umsetzung der schulgesetzlich verankerten Inklusion.“

Mit dem Handlungskonzept soll zunächst eine Analyse des aktuellen Entwicklungsstands der Inklusion an allen städtischen Schulen durchgeführt werden. Dazu gehören u. a. der Stand der Barrierefreiheit und ihre Planung, der Bereitschaft der Schulen, vor allem auch der Realschulen und Gymnasien, sich für Inklusion zu öffnen, sowie Vergleichsdaten aus anderen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg. Auf dieser Grundlage soll die Stadtverwaltung Maßnahmen entwickeln, mit denen die Inklusion an Karlsruher Schulen erhöht werden kann. Die GRÜNEN verweisen dazu auf die positive Entwicklung in den fünf Modellregionen Mannheim, Konstanz, Freiburg, Biberach und Stuttgart, in denen die Inklusionsquote deutlich erhöht werden konnte.

Bislang, so die GRÜNEN, habe die Stadt Karlsruhe zur Beratung und Entscheidungshilfe für betroffene Eltern nur den „Runden Tisch Inklusion“ und das „Elternforum Inklusion“ eingerichtet. Trotz dieser Angebote habe sich herausgestellt, dass nur wenige Eltern damit angesprochen werden. „Immer noch erhalten viele Eltern keine, zu wenige oder zu späte Informationen über die Möglichkeit einer inklusiven Beschulung ihrer Kinder und sind deshalb verunsichert, wie sie sich entscheiden sollen“, so Ekkehard Hodapp. Erschwerend komme dazu, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Bildungswegekonferenzen zur Unterstützung der Eltern bei ihrer Entscheidungsfindung oft sehr spät, in manchen Fällen sogar erst wenige Wochen vor dem neuen Schuljahr, durchgeführt werden. Die Stadtverwaltung soll deshalb mit dem Staatlichen Schulamt vereinbaren, dass die Bildungswegekonferenzen zeitlich vorverlegt werden. „Damit erhalten die Eltern frühzeitig Sicherheit und die betroffenen Schulen können sich gut auf die neuen Inklusionsprojekte vorbereiten“, so die beiden StadträtInnen.

 Ein erster positiver Schritt dazu ist, dass die Stadtverwaltung und der Gemeinderat den Antrag der Eltern für Inklusion (EFI), ein Elternlotsenprogramm mit erfahrenen und kompetenten Eltern einzurichten und finanziell zu unterstützen, bewilligt haben. Aus Sicht der GRÜNEN müssen diesem ersten Schritt weitere positive Anreize und Beteiligungsmöglichkeiten folgen, die am besten in einem integrierten Handlungskonzept zusammengefasst werden. Entscheidend ist dabei, dass die Stadtverwaltung und die Staatliche Schulverwaltung ihre vorwiegend reaktive Vorgehensweise aufgeben und zu einer aktiven Gestaltung der Inklusion übergehen.

Abschließend betonen die GRÜNEN, dass die Eltern bei der Wahrnehmung ihrer Wahlfreiheit für ein inklusives Angebot oder für ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) sicher sein müssen, dass sie sich zwischen zwei gleichwertigen pädagogischen Angeboten entscheiden können. „Wir GRÜNE legen allergrößten Wert darauf, dass sowohl die allgemeinen Schulen als auch die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) die räumlichen und personellen Rahmenbedingungen erhalten, die für die bestmögliche schulische Förderung der Kinder mit Behinderungen notwendig sind“, so Rastätter und Hodapp.

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