Antrag
Die Verwaltung führt auf, wie sie die Chancen der Installation von Mooselementen wie Citytrees oder Mooswände bewertet, um damit die Luft in der Karlsruher Innenstadt zu verbessern.
Die Verwaltung prüft, an welchen Orten in der Innenstadt oder feinstaubintensiven Gebieten Mooselemente installiert werden können und richtet ein Testelement ein.
Sachverhalt/Begründung
Die Feinstaub- und Stickoxid-Belastung ist in vielen deutschen Städten problematisch und wird auch in den kommenden Jahren für die Stadt Karlsruhe akut sein. Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Kinder- und Jugendärzte hatte schon 2007 aus gesundheitlichen Gründen vor Feinstaub gewarnt.
Moose haben ein beträchtliches Potential zur Reduzierung von Feinstaub und Stickoxiden.
Durch die große wirksame Oberfläche von Moosen wird sehr viel Staub aus der Luft gebunden und kann zum Pflanzenwachstum verwertet werden. In Laborversuchen der Universität Bonn konnten Werte von 200 g Feinstaubaufnahme pro Quadratmeter Moosmatte innerhalb weniger Stunden festgestellt werden.
Mooselemente werden beispielsweise in Bonn und Stuttgart als Straßenrandbepflanzung oder in Oslo als sogenannte „Citytrees“ zur Luftverbesserung eingesetzt. Auch Berlin will Citytrees in Modellbezirken aufstellen lassen.
Die Stadt Karlsruhe hat in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen zur Feinstaubreduzierung ergriffen, wie das Fahrverbot von feinstaubintensiven Fahrzeugen in der Umweltzone oder Baumpflanzungen. Die Integration von Mooselementen kann als Bestandteil der städtischen Vegetation vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn Laubbäume keine Luftfilterwirkung haben, die Luft verbessern. Darüber hinaus ist es möglich, Mooselemente auch an Orten anzubringen oder aufzustellen, wo beispielsweise wegen Tiefbauinfrastrukturen die Pflanzung von Bäumen nicht möglich ist.
Neben gesundheitlichen Gründen und der Reduzierung von Feinstaub sprechen auch positive Effekte auf das Mikroklima durch Verdunstungskälte, Schallschutzaspekte und eine optische Aufwertung des Straßenbilds für die Installation von Mooselementen.
Ein Citytree der Firma Green City Solutions sammelt nach Herstellerangaben beispielsweise jährlich 73 Kilogramm Feinstaub, was der Feinstaubfilterwirkung von 275 gewöhnlichen Straßenbäumen entspricht. Er bindet jährlich etwa 30 Kilogramm Kohlendioxid, etwa so viel wie 20 Bäume. Die Kosten pro Anlage belaufen sich auf etwa 25.000 Euro inklusive Werbeoberfläche.
Unterzeichnet von:
Johannes Honné Zoe Mayer Dr. Ute Leidig Renate Rastätter
Aus der Gemeindertatssitzung am 19.07.2016:
Die Verwaltung schlägt in ihrer Antwort vor, zunächst die Pilotversuche anderer Städte abzuwarten. Wir möchten das Thema weiter vertiefen und baten daher um Verweis unseres Antrags in den Ausschuss für Umwelt und Gesundheit.
Verwandte Artikel
Bezahlbare Wohnungen für alle 30 % Sozialwohnungen in Neureut Zentrum III
Änderungsantrag zu TOP 15 der Gemeinderatssitzung am 14.05.2024 Der Antragstext wird wie folgt ersetzt: Die Verwaltung stellt sicher, dass im Gebiet „Neureut Zentrum III“ in Anlehnung an das Karlsruher Innenentwicklungskonzept…
Weiterlesen »
Themenfelder Fuß- und Radverkehr – Ergebnisse der Gespräche mit den Initiatoren des Fuß- und Radentscheids
Interfraktioneller Ergänzungsantrag von GRÜNE, SPD, KAL/Die PARTEI und LINKE zu TOP 11 der Gemeinderatssitzung am 14. Mai 2014: Begründung/Sachverhalt: Für den Fuß- und Radverkehr ist es wichtig, dass eine Straße…
Weiterlesen »
Ergänzungsantrag zu Bewerbung um die Ausrichtung der World Games 2029
Ergänzungsantrag zu TOP 4 der Gemeinderatssitzung am 23.04.2024 Im Falle des Zuschlags durch die IWGA berücksichtigt die Stadtverwaltung die folgenden Schwerpunkte in den weiteren Planungen: Begründung/Sachverhalt: Karlsruhe ist mit seinem…
Weiterlesen »