GRÜNE drängen auf Ausweisung von Naturdenkmalen

Die GRÜNE Fraktion drängt auf die vom Gemeinderat bereits im November 2009 beschlossene Ausweisung zusätzlicher Naturdenkmale. Über eine Gemeinderatsanfrage hat sie deshalb öffentlich nach dem aktuellen Bearbeitungsstand gefragt.

„Die Zahl der Naturdenkmale in Karlsruhe ist seit den 80er Jahren kontinuierlich gesunken“, erläutert Fraktionssprecherin Bettina Lisbach das Anliegen der Fraktion. „Gleichzeitig benötigen viele Einzelbäume, Baumgruppen und für den Naturschutz wertvolle Flächen in Karlsruhe besonderen Schutz. Mit der Ausweisung von Naturdenkmalen wird der besondere Wert von Baumindividuen und schutzwürdigen Biotopen auch einer interessierten Öffentlichkeit nahegebracht.“

Die GRÜNEN hatten bereits 2009 beantragt, in Karlsruhe weitere Naturdenkmale auszuweisen. Dieses Anliegen war sowohl vom Gemeinderat als auch von der Verwaltung unterstützt worden. Dem Umweltausschuss wurden daraufhin im September 2010 Vorschläge für die Ausweisung von 13 Einzelbäumen und 9 flächenhaften Naturdenkmalen vorgelegt. Auch die Öffentlichkeit wurde seinerzeit über die bevorstehende Ausweisung weiterer Naturdenkmale informiert.

„Danach ist die Sache leider ins Stocken geraten“, so die GRÜNEN. Aus der Antwort auf die Anfrage ergibt sich nun, dass vor allem Personalengpässe bei der unteren Naturschutzbehörde Ursache für die schleppende Bearbeitung der Naturdenkmalausweisung ist. Da das Problem schon länger bekannt ist, hatten die GRÜNEN bereits bei den letzten Haushaltsberatungen auf die zu knappen personellen Ressourcen der Naturschutzbehörde hingewiesen und eine zusätzliche Stelle beantragt. Diese war von Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit jedoch abgelehnt worden. „Hier muss beim nächsten Doppelhaushalt unbedingt nachgebessert werden“, so die Fraktion.

Gleichzeitig drängen die GRÜNEN darauf, dass der Ausweisung der Naturdenkmale innerhalb der Stadtverwaltung hohe Priorität eingeräumt wird, so dass zumindest alle Baumdenkmale und die flächenhaften Naturdenkmale im städtischen Besitz noch 2012 ausgewiesen werden können.

Etwas anders stellt sich die Situation bei der Ausweisung des Landschaftsschutzgebietes Gießbachniederung dar, das ebenfalls seit Jahren nicht vorankommt: „Die fachlichen Vorarbeiten zum Landschaftsschutzgebiet sind längst abgeschlossen. Dass es hier nicht vorangeht, liegt nicht an personellen Engpässen, sondern allein daran, dass sich die Wirtschaftsförderung in der Verantwortung von Bürgermeisterin Mergen querstellt“, so Lisbach. „Zusammen mit dem ehrenamtlichen Naturschutz werden wir aber nicht locker lassen, bis auch dieses Gebiet dauerhaft unter Schutz steht.“ Als nächsten Schritt wollen die GRÜNEN deshalb erneut den Kontakt zur Fachaufsicht beim Regierungspräsidium suchen.

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