GRÜNE: Endlich eine Gemeinschaftsschule für Karlsruhe!

Als am Montag morgen bekannt wurde, dass die Grötzinger Schule zum Kreis der ersten Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg gehört, war die Freude in der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion groß. Immerhin kämpfen die GRÜNEN mit Anträgen im Gemeinderat, in öffentlichen Veranstaltungen und in vielen Gesprächen „hinter den Kulissen“ seit fast 6 Jahren für eine Schule von Klasse 1 bis 10, in der alle Kinder gemeinsam unterrichtet und individuell gefördert werden – die Starken ebenso engagiert wie die Schwachen.

„Manchmal lohnt sich das mühselige politische Geschäft“, sagt Anne Segor, schulpolitische Sprecherin rückblickend. Denn nach einigen Rückschlägen haben die GRÜNEN mit viel Vorarbeit doch erreicht, dass die Stadt Karlsruhe die erste Großstadt in Baden-Württemberg war, die einen Antrag auf Einrichtung einer Modellschule gestellt hat. Der bildungspolitische Aufbruch im ganzen Land erhielt dadurch enorme Unterstützung.

„Unsere Vorstellungen einer gerechteren Schulform kann jetzt einem Realitätstest unterzogen werden“, fährt Anne Segor fort. „Grundsätzlich sind wir von dem zukunftsweisenden bildungspolitischen Ansatz überzeugt. Trotzdem werden wir sehr genau hinsehen und beobachten: Wie funktioniert in Grötzingen individuelle Förderung für alle Kinder, starke und schwache? Wie funktioniert Inklusion, als grundsätzlich niemanden ausschließendes System, wie funktioniert die gebundene Ganztagsschule im Alltagstest? Nehmen Eltern und Kinder die neue Schulart an und kann so die notwendige Heterogenität in Sekundarstufe 2 – also ab Klasse 4 – erreicht werden? Diese und viele andere offene Fragen müssen geklärt werden, damit andere Schulen sich gut vorbereitet ebenfalls auf den Weg zur Gemeinschaftsschule machen können.“

Wichtig ist den GRÜNEN bei der weiteren Entwicklung, dass keiner Schule ein Konzept übergestülpt wird. Jede Schule, die sich zu einer Gemeinschaftsschule entwickeln will, muss ihren eigenen Weg, ihr eigenes Profil finden. Dieser neue Ansatz fordert deutlich mehr Selbstverantwortung und die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstkritik.

Das Grötzinger Konzept, das Grundlage für die Genehmigung als Gemeinschaftsschule war, hat zwar seine Vorbilder in schon erfolgreich arbeitenden Schulen, bezieht sich aber ebenso deutlich auf die bisherige Arbeit der Grund- und Hauptschule, als integrativer Schule mit ausgeprägten musischen und sportlichen Aktivitäten. „Besonders wichtig ist uns“, so die GRÜNEN, „dass dieses Konzept ein „offenes System“ sein wird, das nachgebessert und ergänzt werden kann.“

Mit der jetzt in Grötzingen eingeleiteten Schulentwicklung, die von Eltern, Kindern und Jugendlichen, sowie Lehrerinnen und Lehrern gemeinsam eingeleitet und verantwortet wird, erwarten die GRÜNEN einen deutlichen Innovationsschub, der nach und nach an Überzeugungskraft gewinnt.

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