Start- und Landeerlaubnis für Hubschrauber auf dem Turmberg? GRÜNE warnen vor Belastungen im Landschaftsschutzgebiet

Die GRÜNE Fraktion im Durlacher Ortschaftsrat und die GRÜNE Gemeinderatsfraktion fordern in zwei Anfragen Aufklärung über eine mögliche Start- und Landeerlaubnis für Hubschrauber auf dem Turmberg. Grundlage sind Informationen, denen zufolge ein Privatunternehmen einen entsprechenden Antrag beim Regierungspräsidium gestellt hat. Offenbar handelt es sich bei der betreffenden Fläche um das ehemalige „Schmider-Areal“. Ende Juli hatte bereits eine Karlsruher Wochenzeitung über den Sachverhalt berichtet.

Die GRÜNEN in Durlach und Karlsruhe sprechen sich entschieden gegen eine Start- und Landeerlaubnis für Hubschrauber auf dem Durlacher Turmberg aus, da sie Lärmbelastungen für die Bevölkerung und für Erholungssuchende befürchten. Auch rechnen sie mit Beeinträchtigungen lärmempfindlicher Tierarten im Landschaftsschutzgebiet.

Die Durlacher GRÜNEN fragen deshalb per Anfrage nach der derzeitigen Nutzung des Schmider-Areals. „Wir möchten wissen, inwieweit die dort ansässige Firma tatsächlich für ihre gewerbliche Tätigkeit auf Hubschrauberflüge angewiesen ist oder ob die beantragte Flugerlaubnis nicht eher privaten Charakter hat“, so Ralf Köster, Mitglied der GRÜNEN im Ortschaftsrat.

„Obwohl uns die Hinweise auf die beantragte Start- und Landegenehmigung von mehreren Seiten bestätigt wurden, haben wir von offizieller Seite noch keinerlei Informationen zu dem Vorgang erhalten“, kritisiert auch GRÜNEN-Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. „Wir hatten in keinem der gemeinderätlichen Gremien und Fachausschüsse Gelegenheit, das Thema zu beraten und dazu Stellung zu beziehen.“ Aus Sicht der GRÜNEN ist es höchste Zeit, dass nicht nur die Kommunalpolitik, sondern auch die betroffene Öffentlichkeit umfassend informiert wird.

Über die Gemeinderats-Anfrage wollen die GRÜNEN deshalb in Erfahrung bringen, wie die Karlsruhe Stadtverwaltung den Antrag eines Privatunternehmens für eine Start- und Landeerlaubnis auf dem Turmberg beurteilt und welche Stellungnahme die Stadt gegenüber dem Regierungspräsidium abgegeben hat bzw. noch abgeben wird.

Auch wollen die GRÜNEN wissen, für welche Tages- bzw. Nachtzeiten die Start- und Landeerlaubnis beantragt wurde und mit wie vielen Starts und Landungen pro Jahr zu rechnen wäre, wenn der Antrag durch das Regierungspräsidium bewilligt würde. Informationen werden auch dazu gefordert, wie die Notwendigkeit für Helikopterflüge von Seiten der Antragsteller begründet wird.

Aus Sicht der GRÜNEN muss die Karlsruher Stadtverwaltung alle Möglichkeiten ausschöpfen, um zu verhindern, dass es auf dem Turmberg zu einem Präzedenzfall kommt, der Schule machen könnte.

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