GRÜNE fordern nachhaltige Projekte zum Stadtjubiläum 2015

Auf der letzten öffentlichen Mitgliederversammlung der Karlsruher GRÜNEN brachte die GRÜNE Gemeinderatsfraktion das Thema Stadtjubiläum 2015 als Tagesordnungspunkt ein. Den frühen Zeitpunkt des Austauschs zwischen Fraktion und Parteibasis begründete Stadträtin Dr. Ute Leidig: „Der Planungsstand zum Stadtjubiläum lässt jetzt noch Einflussnahme zu und der derzeit ausgeschriebene Ideenwettbewerb ruft geradezu nach GRÜNEN Ideen.“

Bei den inhaltlichen Schwerpunkten zum Stadtgeburtstag sollen nach dem Willen der GRÜNEN vor allem nachhaltige Projekte mit einem echten Mehrwert für Karlsruherinnen und Karlsruher in den Bereichen Soziales, Kultur und Umwelt stärker in den Fokus rücken. Das vom Stadtmarketing beworbene Jubiläumsmotto „Lebensqualität“ findet bei den GRÜNEN Zustimmung. „Wir verstehen darunter aber etwas gänzlich anderes als die Stadtverwaltung. Für uns bedeutet Lebensqualität in Karlsruhe vor allem, das soziale Miteinander zu steigern und die Grünflächen und Parks in der Stadt zum 300-jährigen Jubiläum aufzuwerten“, erläutert Fraktionssprecherin Bettina Lisbach. Das Stadtmarketing unter der Leitung der Wirtschaftsbürgermeisterin setze dagegen vor allem auf Außenwirkung mit vermeintlich imageträchtigen Aktionen wie Wissenschaft- und Trendsportfestival sowie auf große Events.

„Unser Fokus liegt vor allem darauf, die Karlsruher Bevölkerung und die vielen Vereine und Einrichtungen in unserer Stadt intensiv einzubeziehen und mit ihnen gemeinsam den Sommer 2015 zu gestalten,“ so die GRÜNEN. „Wir setzen dabei auf die Vielfalt und Kreativität der Menschen, die sich in unserer Stadt engagieren.“

Die Stadtausstellung begrüßen die GRÜNEN zwar grundsätzlich, wollen das Projekt aber verschieben und damit auch zeitlich vom Stadtjubiläum abkoppeln. „Hauptgrund hierfür ist vor allem, dass uns der bisher verfolgte Ansatz noch zu unklar und zu akademisch erscheint. Um wirklich unter Beteiligung der Bevölkerung ein konkretes räumliches Leitbild für Karlsruhe zu entwickeln, muss vieles am bisherigen Konzept überdacht werden“, erklärt Anne Segor, Sprecherin der Fraktion für Stadtentwicklung. In der lebhaften Diskussion zum Ideenwettbewerb wurden interessante Ansätze für Veranstaltungen und Aktionen entwickelt, die es von den GRÜNEN Mitgliedern nun einzubringen gilt.

Dass durch den Ideenwettbewerb Projekte von BürgerInnen in den Mittelpunkt des Festgeschehens rücken, begrüßen die GRÜNEN sehr. Das gerade bekannt gewordenen Auswahlverfahren setzt jedoch die von der Stadtverwaltung versprochene Bürgernähe nicht ausreichend um. „Von den 15 angestrebten Projekten wird nur ein einziges von den BürgerInnen ausgewählt, die anderen soll eine Jury bestimmen. Wir wünschen uns hier deutlich mehr Einfluss der BürgerInnen auf die Projektauswahl“, so Lisbach.

Nachbesserungsbedarf wird auch in anderen Bereichen gesehen „Das Bürgerforum zum Stadtjubiläum darf sich nicht auf vorausgewählte Personen beschränken. Wir streben zum Stadtjubiläum einen offenen Austausch zwischen allen interessierten BürgerInnen, der Verwaltung und der Politik an“, ergänzt Dr. Ute Leidig. In Anbetracht der angespannten Haushaltsprognosen für die Stadt, stieß die Idee des Stadtmarketings und der Finanzbürgermeisterin(!), das Jubiläum international – und damit teuer – zu vermarkten, auf wenig Zustimmung in der Versammlung.

Die GRÜNEN freuen sich auf die Festwochen, wollen damit aber vor allem BürgerInnen aus Karlsruhe und der Region ansprechen.

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