Stuttgart 21 schadet Karlsruhe

Stuttgart 21 schadet Karlsruhe

Oberbürgermeister Fenrich hat Stuttgart 21 für unverzichtbar für die "Magistrale für Europa" bezeichnet. Dem widerspricht die Karlsruher GRÜNE-Fraktion. "Der Umbau des Bahnhofs in einen Durchgangsbahnhof spart etwa 2 Minuten Fahrzeit. Das sind für Fernstrecken Peanuts", erklärt der verkehrspolitische Sprecher Johannes Honné.

Lediglich der davon unabhängige Ausbau der Strecke Stuttgart – Ulm habe Einfluss auf die Fahrzeit. Nach einem Gutachten für die GRÜNE-Bundestagsfraktion ließe sich die genannte Fahrzeitverringerung zwischen Stuttgart und Ulm im ICE-Verkehr aber auch durch die Verwendung von Zügen mit Neigetechnik auf der bestehenden Trasse vermutlich erreichen. Diese Strecke sei aber für Karlsruhe ohnehin von geringer Bedeutung, weil die Masse der Fahrgäste in Stuttgart ein- oder aussteigen.
Für die Strecke Amsterdam-Genua bauten die Schweizer gerade massiv die Alpendurchquerung aus, und eigentlich müsste die Rheintalbahn vierspurig werden, um den erwarteten Verkehr aufzunehmen. "Genau dafür fehlt aber das Geld, das in Stuttgart vergraben wird!" so Honné. Vor allem werde aber der Regionalverkehr im ganzen Land, und damit auch in der Region Karlsruhe, weniger Geld erhalten, weil auch Mittel des Regional-verkehrs in den Umbau gesteckt werden. Auch dass das Land keinen Zuschuss zur Neubeschaffung von Karlsruher Straßenbahnen mehr gibt, sei eine direkte Folge von Stuttgart 21. "Geld kann eben nur einmal ausgegeben werden", so Honné.

Der Landtagskandidat der GRÜNEN für Karlsruhe-West, Alexander Salomon stellt klar: „Der Kurs der letzten Jahre, in dem die Bahn die Schieneninfrastruktur in Folge von geplanten Großprojekten verkommen lässt, darf so nicht weitergehen. Grüne Verkehrspolitik setzt auf den Vorteil für die Bahnreisenden und nicht auf fragwürdige Immobiliendeals wie in Stuttgart.“

Zu dem Argument, alle Fakten seien ja schon immer bekannt gewesen, verweisen die GRÜNEN auf die inzwischen bekannt gewordene fast-Verdoppelung der geschätzten Kosten, und auch die inzwischen aufgetauchten kritischen Gutachten seien damals geheim gehalten worden.

Für Rückfragen:

Johannes Honné, Tel. 0721 / 8 19 88 87
Alexander Salomon, Tel. 0170/8786191
 

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