GRÜNE wollen Gentechnikfreie Region bekannter machen

  GRÜNE wollen Gentechnikfreie Region bekannter machen
 

Die GRÜNEN im Kreisverband Karlsruhe und im Gemeinderat wollen, dass Karlsruhe sich stärker für die Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein engagiert. Der Gemeinderat hatte im Sommer 2008 mehrheitlich den Beitritt Karlsruhes zum Bündnis „Gentechnikfreie Region Mittlerer Oberrhein“ beschlossen. Dieses Bündnis mit inzwischen mehr als 2.700 Beteiligten will der breiten Ablehnung gentechnisch hergestellter Lebensmittel in der Bevölkerung Ausdruck geben. Es setzt sich dafür ein, dass Landwirtschaft, Lebensmittel, Handel und Gastronomie in der Region gentechnikfrei bleiben können.

„Nach unseren Informationen ist der Beitritt Karlsruhes zum Bündnis zwar formal erfolgt“, so Fraktionssprecherin Bettina Lisbach „Die Stadtverwaltung hat auch schon Einiges umgesetzt: So wurde in den städtischen Pachtverträgen mit Landwirten ein Passus aufgenommen, dass keine gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden dürfen. Und für die Gemeinschaftsverpflegung im Rathaus ist Gentechnikfreiheit vertraglich garantiert.“

Doch sind diese Aktivitäten und auch die Mitgliedschaft der Stadt im Bündnis gegen Gentechnik der Öffentlichkeit leider kaum bekannt. „Wir möchten, dass Karlsruhe über Artikel in der Stadtzeitung und über den städtischen Internetauftritt aktiv für Gentechnikfreiheit in Stadt und Region wirbt. Außerdem sollten weitere Maßnahmen und Aktionen durchgeführt werden, um Gentechnikfreiheit in Kantinen, Betriebsgaststätten, Restaurants und in der Landwirtschaft auf Dauer zu etablieren.“

Über eine Gemeinderatsanfrage wollen die GRÜNEN auch in Erfahrung bringen, in welchen Karlsruher Einrichtungen Forschungsprojekte an und mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) durchgeführt werden, die im Zusammenhang mit der Produktion von Lebensmitteln stehen. Dass derartige Projekte aktuell am KIT in Arbeit sind, ergibt sich aus einer Antwort der Landesregierung zu einem Antrag der Landtags-GRÜNEN vom März 2010.

„Uns ist es wichtig zu wissen, welches Forschungsziel mit diesen Projekten jeweils verfolgt wird und in wessen Auftrag diese Projekte stattfinden“, erläutert Sabine Just-Höpfinger vom GRÜNEN Kreisvorstand. „Auch wenn wir Gentechnik-Forschung in Karlsruhe nicht verhindern können, so ist es uns doch wichtig, dass eine kritische öffentliche Auseinandersetzung mit den derzeit laufenden GVO-Forschungsvorhaben am KIT stattfindet. Karlsruhes Selbstverständnis als Technologiestandort verpflichtet auch zu einer technologie-kritischen Diskussion in bestimmten Forschungsbereichen.“

Die GRÜNEN wünschen sich außerdem, dass in Karlsruhe bundes- oder landesweite Netzwerk-Treffen von gentechnik-kritischen Gruppen durch die Stadtverwaltung un-terstützt werden. Ein solches Treffen konnte im Jahr 2009 unter anderem aufgrund von Problemen bei der Standortsuche leider nicht in Karlsruhe stattfinden und musste daher nach Ulm verlegt werden.

Weitere Informationen zur Gentechnikfreien Region Mittlerer Oberrhein gibt es unter:

http://rv-mittlerer-oberrhein.bund-bawue.de/fileadmin/rv_mittlerer-oberrhein/gfr/gfr.htm

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