Nahversorgung in der Nordweststadt

Nahversorgung in der Nordweststadt

Antrag:

  1. Die Stadt erstellt ein Nahversorgungskonzept für die Nordweststadt.
  2. Darin soll die Konzentration von Nahversorgungseinrichtungen in einer Randlage des Stadtteils entlang der Stadtbahn kritisch hinterfragt werden.
  3. In der Berechnung der notwendigen Einkaufsfläche für Lebensmittel / Einwohner sollen die in unmittelbarer Nähe des Stadtteils gelegenen Discounter und Lebensmittelgeschäfte berücksichtigt werden.
  4. Da die fehlende Einkaufsfläche für Lebensmittel / Einwohner aufgrund eines solchen Konzeptes deutlich von dem pauschalen statistischen Wert abweichen kann, werden aktuelle Planungen zurück gestellt und zu einem späteren Zeitpunkt ggf. angepasst.

Sachverhalt/Begründung:

Mit der Planung für ein großes Nahversorgungszentrum an der Josef-Schofer-Straße ist zu befürchten, dass die angedachte Entwicklung am Heinrich-Köhler-Platz nicht in Gang gebracht werden kann. Außerdem werden weitere kleine Geschäfte im Stadtteil der Konkurrenz nicht standhalten und aufgegeben werden müssen.

Aus diesem Gründen sollte – wie bereits im Frühjahr 2008 im Bericht „Einkaufen und Nahversorgung in Karlsruhe 2007“ auf Seite 78 empfohlen wurde – vor einer endgültigen Entscheidung für die aktuellen Planungen ein Nahversorgungskonzept für dieses Gebiet erstellt werden.
Denn erst bei detaillierter Betrachtung der Potentiale des Stadtteils und seiner Randbereiche hinsichtlich der notwendigen Nahversorgungsflächen kann eine genauere Aussage zu der fehlenden Verkaufsfläche für Lebensmittel / Einwohner erstellt werden.

Die Nordweststadt hat zur Zeit lediglich 0,13 qm Verkaufsfläche für Lebensmittel / Einwohner. Dennoch muss nicht zwingend der statisch fest gelegte städtische Durchschnitt von 0,35 qm Verkaufsfläche / Einwohner sinnvoll sein, da sich in den Randbereichen des Stadtteils mehrere gut sortierte und gut erreichbare Discounter und Lebensmittelgeschäfte befinden, wie etwa Netto und Edeka in Neureut, Maxikauf in der Nordstadt, Nah + Frisch und Penny in der Hardtwaldsiedlung, Edeka an der Hertzstraße, Aldi und Lidl an der Neureuter Straße. Außerdem gibt es im Stadtteil Flächenpotentiale, die ungenutzt sind, wie z.B. der ehemalige Plus an der Stresemannstraße, mehrere Läden am Heinrich-Köhler-Platz und unerschlossene Flächen im Nordosten.

Unter Berücksichtigung dieser Fakten und Zusammenhänge könnte der Flächenbedarf für ein Nahversorgungszentrum an der Josef-Schofer-Straße reduziert und der ebenerdige Bolzplatz erhalten werden.

Unterzeichnet von:

Bettina Lisbach                Anne Segor

Manfred Schubnell            Dr. Ute Leidig

 

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 18.05.2010


 

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