Grüne: Familien, Bildung und Klimaschutz sind wichtiger als Wildparkstadion

Grüne: Familien, Bildung und Klimaschutz sind wichtiger als Wildparkstadion

„Auch die Stadt Karlsruhe kann jeden Euro nur einmal ausgeben“, so der Fraktionssprecher der Grünen im Karlsruher Gemeinderat Klaus Stapf. „Deshalb ist die Frage geradezu klassisch: ‚Brot und Spiele’ oder Bildung. Für uns Grüne ist dies keine Frage. Kinderbetreuung, Ganztagesschulen und die Verbesserung der Schulinfrastruktur sind wie die Förderung alternativer Energiemodelle für unsere Zukunft unerlässlich und haben deshalb höhere Priorität als das Wildparkstadion. Die hohen laufenden Kosten z.B. für die Neue Messe und den Baden-Airpark, sowie die immensen Neuinvestitionen für Freizeitbad, Zoo und eventuell Kombilösung belasten den städtischen Haushalt und die städtischen Gesellschaften mittelfristig schon jetzt bedenklich. Auch wenn im Augenblick die Gewerbesteuereinnahmen über die Erwartungen sprudeln, dürfen wir uns nicht blenden lassen. Die letzten Haushalte gingen zum Teil knapp an der Genehmigungsfähigkeit durch das Regierungspräsidium vorbei, die städtischen Finanzen erlauben nicht alles, was wünschenswert ist.“

„Auch wir wünschen uns ein neues Stadion,“ so Stadtrat Andreas Ruthardt, „und haben deshalb das Modell mit Einbringung des Wildparkstadions durch die Stadt und Bau- und Finanzverantwortung durch den KSC grundsätzlich unterstützt. Allerdings war uns die vom OB in den Raum gestellte zusätzliche Gabe von 20 Mio. Euro viel zu hoch. Diese Summe wird beim Eigenbaumodell der Stadt sicher noch einmal deutlich steigen, auch wenn das Land sich an den insgesamt 55 Mio. Euro beteiligen sollte. An den Plan einer Rückfinanzierung über die Stadionmiete können wir leider nicht glauben. Welche Stadt ist schon bereit, bei einer dramatisch dargestellten Bedrohung des sportlichen Erfolgs einer Mieterlassforderung nicht zu folgen? Karlsruhe jedenfalls bisher nicht.“

Kritik äußern die Grünen an der Rathausspitze. „Im Juli eine Besitzgesellschaft zu beschließen und sie im September wieder aufzulösen ist schon ein Schildbürgerstreich,“ so Stapf. „Leider war der OB nicht bereit, unserem – zuletzt bei der Gemeinderatssitzung im Juli geäußerten – Rat, mit der Besitzgesellschaft zu warten bis der KSC sich erklärt, zu folgen. Schließlich war schon seit einiger Zeit zu erkennen, dass der KSC mit der Stadionfinanzierung überfordert war. Auch erinnern wir daran, dass OB Fenrich in seinem Wahlkampf immer behauptet hat, der KSC und nicht die Stadt baue das neue Wildparkstadion. War das alles nur Wahlkampfgetöse, um eine solide Haushaltspolitik vorzutäuschen und im Wahlkampf nicht eine weitere Baustelle aufzumachen?“

 

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