Die Grünen wollen durch ihre Anfrage im Gemeinderat erfahren, welche HIV-Präventionsmaßnahmen die Stadt Karlsruhe bereits anbietet und welche Beratungsangebote es in diesem Bereich gibt.
Viele Jahre lang waren Aidskranke wegen der Furcht vor Ansteckung großen Stigmatisierungen ausgesetzt und schwule Männer wurden dadurch noch stärker ausgegrenzt. Die AIDS-Hilfe Karlsruhe berichtet aus ihrer Beratungstätigkeit, dass HIV-positive Menschen auch heute noch im Alltag, wie auch am Arbeitsplatz und in anderen Bereichen stigmatisiert werden. Immer noch ist vielen Menschen nicht bekannt, dass im Alltag so gut wie kein Ansteckungsrisiko besteht, wenn die Person eine medizinische Therapie in Anspruch nimmt. Mittels einer Anfrage wendet sich die Grüne Gemeinderatsfraktion an die Stadtverwaltung, um den aktuellen Stand zur HIV-Prävention und den Umgang mit HIV bei der Stadt Karlsruhe zu erfragen. „Der soziale Umgang miteinander am Arbeitsplatz ist für alle Menschen besonders wichtig. Daher ist es für uns von großem Interesse zu erfahren, wie die Stadt als Arbeitgeberin mit dem Thema einer möglichen Stigmatisierung bei HIV umgeht“, führt Verena Anlauf, Sprecherin für Personal an. Die Fraktion möchte zudem wissen, ob die Stadt Karlsruhe Schulungen zum Umgang mit HIV-positiven Menschen für ihre Mitarbeiter*innen anbietet und ob es Leitlinien für den Umgang mit HIV-positiven Kolleg*innen gibt.
Auch die fehlende PrEP-Versorgung (Prä-Expositions-Prophylaxe) in Karlsruhe, mangels Ärzt*innen, die diese verschreiben dürfen, bewegt die Grünen. „Die PrEP ist eine Möglichkeit der medikamentösen Prävention vor dem sexuellen Kontakt, welche für Risikogruppen zur Kassenleistung gehört. Dies ist aus unserer Sicht ein wichtiger Schritt, um die Zahl an Neu-Infektionen noch weiter zu reduzieren.“ so Niko Riebel, Sprecher für Gesundheit. Die Grünen möchten im Rahmen ihrer Anfrage klären, wie die Verwaltung die aktuelle Versorgungssituation zur Prävention von HIV mittels PrEP sieht und welche Einflussmöglichkeiten sie hat, um eine solche Versorgung sicherzustellen. Durch die Anfrage soll auch geklärt werden, welche offenen Präventionsangebote und Untersuchungsmöglichkeiten es für sexuell übertragbare Infektionen in Karlsruhe bereits gibt. Hier ist für die Grünen von besonderem Interesse, wie das Angebot für junge Menschen und in den Schulen aussieht.
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