In der heutigen Sitzung (22. Oktober) hat der Karlsruher Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, Zirkusse, die gefährliche Wildtiere mit sich führen, künftig nicht mehr auf Karlsruher Flächen gastieren zu lassen.
Bereits seit dem Jahr 2010 forderte die Grüne Fraktion in mehreren Initiativen für ein solches Verbot . „Aufgrund heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Bedürfnisse und die natürliche Lebensweise von Wildtieren, ist es nicht mehr vertretbar, diese im Zirkus mitzuführen und Dressuren zu zeigen“, so Zoe Mayer, Vorsitzende der Grünen Gemeinderatsfraktion.
„Nach jahrelangen Diskussionen im Gemeinderat sind wir sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Nachdem die letzte Grüne Initiative in 2017 noch mehrheitlich abgelehnt wurde, hatte die SPD 2018 einen eigenen Antrag eingebracht. Wir begrüßen die Unterstützung der anderen Fraktionen und die mehrheitliche Zustimmung zur heutigen Beschlussvorlage der Stadtverwaltung. Wir sehen durch diese Entscheidung ein positives Signal für den Tierschutz“, betont Mayer weiter.
Durch die zunehmende Anzahl an Kommunen mit einem lokalen Wildtierverbot wird Druck auf die Zirkusunternehmer ausgeübt, keine Dressurnummern mit Wildtieren mehr in ihr Programm aufzunehmen. Auch die Bundesregierung erfährt durch die zunehmende Zahl an kommunalen Verboten einen Handlungsauftrag, die veraltete und tierschutzwidrige Gesetzgebung auf Bundesebene durch ein Verbot im Tierschutzgesetz zu überarbeiten.
„Mit dieser Entscheidung praktiziert die Stadt Karlsruhe eine neue Vorgehensweise, wie sie von knapp 100 deutschen Kommunen bereits umgesetzt ist. Diese haben ein solches Wildtierverbot bereits“, ergänzt Christine Großmann, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion. „Erst im letzten Jahr hat auch die Landeshauptstadt Stuttgart im Gemeinderat für ein Verbot gestimmt. Seit Mitte dieses Jahres haben Zirkusbetriebe dort keine Wildtiernummern mehr im Programm.“
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