Beitrag für die Stadtzeitung von Renate Rastätter
Wir Grüne freuen uns, dass die Stadtverwaltung und der Gemeinderat vor kurzem dem Grünen Antrag auf Einführung eines freiwilligen Artenschutz-Euros beim Eintrittsgeld für unseren Zoologischen Stadtgarten zugestimmt haben. Die Einnahmen daraus sollen in die Artenschutz-Stiftung des Zoos fließen. Damit können in den Herkunftsländern der Zootiere Projekte zum Schutz der natürlichen Lebensräume und ihrer Artenvielfalt eingerichtet werden. Auch für einheimische bedrohte Wildtierarten sind regionale Schutzprojekte möglich. Alle Karlsruher und auswärtigen Besucher*innen können künftig dazu beitragen, dass unser Zoo sich zu einem bedeutenden Natur- und Artenschutzzentrum weiterentwickelt.
Weltnaturschutzstrategie unterstützen
Tatsächlich enthält das „Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten“ bereits die übergeordneten Ziele Tierschutz sowie Natur- und Artenschutz. Für einen besseren Tierschutz sollen vor allem vielfältige Maßnahmen für die tiergerechtere Haltung unserer Zootiere beitragen. Auch die Altersresidenz für Elefantenkühe ist ein wichtiges Tierschutzprojekt, mit dem unser Zoo eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen hat. Dafür haben wir Grüne uns stark gemacht. Alte Zirkuselefanten, die jahrzehntelangen widernatürlichen Dressuren ausgesetzt waren oder aus tierquälerischer Haltung befreit wurden, werden hier gut gepflegt und versorgt und können einen entspannten Lebensabend genießen. Für die Verbesserung der Tierhaltung wird viel Geld aus dem städtischen Haushalt eingesetzt. Genauso wichtig sind die Artenschutzprojekte andernorts, die aber aus freiwilligen Spenden finanziert werden müssen.
Basler Modell für Artenschutz-Euro
Stadt und Gemeinderat haben unserem Vorschlag zugestimmt, den freiwilligen Artenschutz-Euro am Basler Modell zu orientieren. Er ist im Eintrittsgeld enthalten. Besucher*innen haben allerdings die Möglichkeit, ihn nicht zu zahlen. Da die Gäste des Basler Zoos darüber informiert werden, welche erfolgreichen Artenschutzprojekte damit finanziert werden, wird der freiwillige Betrag von 90 Prozent der Besucher*innen geleistet.
Wir gehen davon aus, dass auch bei uns die Bereitschaft dazu recht groß sein wird. Die Stadtverwaltung hat errechnet, dass bei einer Beteiligung von nur 50 % der Besucher*innen rund 180.000 € im Jahr zusammenkommen. Das wären in zehn Jahren 1,8 Mio. Euro. Damit könnten herausragende Artenschutzprojekte eingerichtet werden. Dass die Artenschutz-Stiftung dazu in der Lage ist, zeigt sich an ersten bereits eingerichteten Projekten: In Ecuador wird ein Wiederaufforstungsprojekt unterstützt und in Sri Lanka eine Auffang-station für verwaiste Elefantenkinder, deren Mütter von Wilderern getötet wurden. Für die dauerhafte und verlässliche Finanzierung dieser und zusätzlicher Projekte ist die Stiftung auf den Artenschutz-Euro angewiesen. Die Beteiligung der Zoobesucher*innen mit einem geringen Beitrag kann somit eine große Wirkung für den Natur- und Artenschutz entfalten.
Ihre Renate Rastätter
Stadträtin GRÜNE-Fraktion
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