Beitrag für die Stadtzeitung von unserer Stadträtin Renate Rastätter
Die Streiktage des Tarifkonflikts zwischen den kommunalen ArbeitgeberInnen und der Gewerkschaft Verdi für eine bessere Bezahlung der Erzieher*innen sind eine große Belastung für die Eltern. Obwohl sie Verständnis für die Forderungen der Erzieher*innen nach einer angemessenen Bezahlung aufbringen, kritisieren sie, dass der Streik immer länger dauere und auf dem Rücken der Eltern ausgetragen werde.
Da die Stadt Karlsruhe keinen unmittelbaren Einfluss auf die Tarifverhandlungen auf Bundesebene hat, ist es umso wichtiger, dass alles Notwendige getan wird, um die Belastungen der Karlsruher Eltern nach besten Kräften zu verringern. Dazu gehört neben den eingerichteten Notfallgruppen eine anteilige Rückzahlung der Kitagebühren. Mit einem Schreiben an Oberbürgermeister Frank Mentrup haben wir die Rückerstattung der Gebühren gefordert und ihn gebeten, bereits jetzt die vorbereitenden Maßnahmen dafür einzuleiten.
Gestiegener Bildungsanspruch der Kitas
Die Ursachen des Problems werden damit aber nicht gelöst. Ausgangspunkt der seit Jahren immer heftiger geführten Auseinandersetzung zwischen den Tarifparteien ist die Diskrepanz zwischen den gestiegenen pädagogischen Anforderungen sowie den Aufgaben der Erzieher*innen und ihrer Bezahlung, die mit dieser Entwicklung nicht Schritt gehalten hat.
Der Stellenwert der frühen Bildung ist in den letzten Jahren endlich erkannt worden. Alle begrüßen, dass die Erzieher*innenausbildung reformiert und der Bildungsauftrag der Kindertagesstätten durch die Einführung des Orientierungsplans deutlich gestärkt worden sind. Aber: Wir müssen als Gesellschaft auch dazu bereit sein, die dafür nötigen Kosten zu übernehmen!
Was ist uns die frühe Bildung unserer Kinder wert?
Notwendig ist die Intensivierung der gesellschaftlichen Debatte, was uns eine gute frühe Bildung unserer Kinder wert ist. Das ist auch eine Aufgabe für unseren Gemeinderat. Wir müssen uns fragen, welchen Beitrag wir als Stadt leisten können, um in Karlsruhe genügend gute Fachkräfte für den weiter wachsenden Bedarf gewinnen zu können. Wir brauchen zusätzliche Fachkräfte u. a. auch für die Einbeziehung von Erzieher*innen in die Ganztagsgrundschulen. Das Thema bessere Bezahlung und mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Erzieher*innenberuf wird also auf der Agenda bleiben, unabhängig davon, zu welchen Ergebnissen die Tarifverhandlungen kommen.
Ich drücke die Daumen für ein gutes Ergebnis für die Erzieher*innen und die Familien bei dieser Tarifrunde!
Renate Rastätter
Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik
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