Antrag
- Die Verwaltung startet das Modellprojekt „anonymisiertes Bewerbungs-verfahren“ und setzt damit einen Baustein des Karlsruher Integrationsplans um. Im Rahmen des Modellprojekts sollen bis zu 10 Stellenaus-schreibungen im zweiten Halbjahr 2013 im anonymisierten Verfahren durchgeführt werden. Dabei dürfen sich städtische Ämter um die Teilnahme am Projekt und die Durchführung einer anonymisierten Stellen-ausschreibung in ihrem Geschäftsbereich bewerben.
- Die Verwaltung bemüht sich um eine Aufnahme des Modellprojekts in das entsprechende Programm des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg.
- Planung, Durchführung und Auswertung des Projekts finden unter Beteiligung des Personalausschusses und des Migrationsbeirats statt.
Sachverhalt/Begründung
Im Karlsruher Integrationsplan (Vorlage Nr. 1126 vom 24.07.2012) wird die Durchführung eines Modellprojekts „anonymisiertes Bewerbungsverfahren“ als wichtiger Baustein der Integrationspolitik vorgeschlagen. Aus Sicht der Fraktionen GRÜNE und SPD sollte die Stadt Karlsruhe die Chance ergreifen und mit einem solchen Modellprojekt am landesweiten Programm für anonymisierte Bewerbungsverfahren des Ministeriums für Integration des Landes Baden-Württemberg teilnehmen. Durch die derzeit noch mögliche Teilnahme am Programm des Ministeriums, das noch bis Ende dieses Jahres läuft, ist eine wissenschaftliche Auswertung und Begleitung des Modellversuchs gewährleistet.
Eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zum Einsatz anonymisierter Bewerbungen ist inzwischen abgeschlossen und ausgewertet. Das Verfahren der anonymisierten Bewerbungen erwies sich für die teilnehmenden Unternehmen/Institutionen wie auch für die Bewerberinnen und Bewerber als praktikabel. Die Ergebnisse der Studie belegen Effekte bzw. Tendenzen, dass durch diese Bewerbungsform dem Diversity-Ansatz – d.h. der Förderung von sozialer Vielfalt und der Herstellung von Chancengleichheit – mehr Rechnung getragen wird und die Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber für die Auswahl stärker in den Vordergrund treten.
Der Einstieg in anonymisierte Bewerbungsverfahren ist daher nicht nur ein Gebot zeitgemäßer Integrationspolitik sondern auch Ausdruck einer Weiterentwicklung der modernen und effektiven Personalstrategie der Arbeitgeberin Stadt. Immer mehr öffentliche Verwaltungen und private Unternehmen setzen auf das Instrument der anonymisierten Bewerbungsverfahren zur Verbesserung ihrer eigenen Personalgewinnung. Mit dem vorliegenden Antrag schafft die Stadt Karlsruhe ei-nen Einstieg in dieses moderne und effektive Verfahren.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach, Dr. Ute Leidig, Dr. Christofer Leschinger, Manfred Schubnell und GRÜNE-Fraktion
Doris Baitinger, Gisela Fischer, Hans Pfalzgraf, Michael Zeh und SPD-Fraktion
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