Als Konsequenz aus dem katastrophalen Saisonergebnis und dem Abstieg des KSC hat die GRÜNE Gemeinderatsfraktion beantragt, den Zeitplan für den Neubau des Wildparkstadions anzupassen. Im ersten Bauabschnitt sollen nur die Baumaßnahmen umgesetzt werden, die für einen Spielbetrieb in der 3. Liga erforderlich sind.
„In den Wirtschaftlichkeitsberechnungen zum Neubau des Stadions ist nicht vorgesehen, dass der KSC längere Zeit in der 3. Liga verbleibt“, so Ekkehard Hodapp, sportpolitischer Sprecher der Fraktion. „Voraussagen kann die sportliche Zukunft des KSC zum jetzigen Zeitpunkt aber niemand. Bei drastisch reduzierten Einnahmen aus den Fernsehrechten, Einbußen bei den Sponsorengeldern und geringeren Zuschauerzahlen werden dem Verein jedoch die finanziellen und damit die spielerischen Mittel fehlen, um bald wieder aufzusteigen. In diesem Fall würde die Stadt auf den Kosten für den Neubau sitzenbleiben. Deshalb muss der Gemeinderat jetzt darauf reagieren, bevor die Baufirmen beauftragt werden.“
„Die Gegentribüne ist erneuerungsbedürftig und liegt weit vom Spielfeld entfernt. Deshalb sollte dieser Bauabschnitt unabhängig von der Klassenzugehörigkeit als Erstes angegangen werden. Den geplante Abriss und Neubau der Haupttribüne wollen wir dagegen verschieben, bis die sportliche Situation des Vereins dies sinnvoll und möglich macht“, konkretisiert der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Johannes Honné, die Vorschläge. „Auch die vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmen rund um das Stadion sind auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Geplant sind diese für Hochrisiko-Spiele in der Bundesliga und nicht für Begegnungen in der 3. Liga.“
Hodapp und Honné betonen, dass dieses Vorgehen zu keinerlei Zeitverzögerung führen würde, wenn der KSC schnell wieder aufsteigt. Es könnte aber ein wirtschaftliches Desaster verhindern, sollte der Verein doch länger in der 3. Liga verbleiben. Die Erfahrung anderer Städte zeige, wohin das führen kann: Alemannia Aachen musste nach dem Neubau des Stadions bei ausbleibendem sportlichem Erfolg Insolvenz anmelden. Dies sollte in Karlsruhe unbedingt verhindert werden.
„Eine komplette Aussetzung des Neubaus halten wir für keine Option. Wir wollen, dass der Verein eine solide Grundlage für den Spielbetrieb hat. Es kann jedoch nicht im gesamtstädtischen Interesse sein, die Augen vor den absehbaren finanziellen Folgen eines längeren Verbleibs in der 3. Liga zu verschließen“, so Hodapp und Honné.
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