Die Grünen-Gemeinderatsfraktion möchte das Deserteurdenkmal aus dem Gewerbehof an einen anderen Ort versetzen und dadurch erreichen, dass es öffentlich besser wahrgenommen wird.
Dieses Denkmal wurde 1990 auf Initiative eines breiten Bündnisses aus der Friedensbewegung errichtet, um auch in Karlsruhe den Blick auf diejenigen zu verändern, die sich einer Beteiligung an Kriegen verweigert haben. Michael Borner, Sprecher für Erinnerungskultur: „Im Jahr 2002 hat der Bundestag endlich diejenigen Kriegsdienstverweigerer*innen, Deserteur*innen und Wehrkraftzersetzer*innen rehabilitiert, die während des Nationalsozialismus zu Unrecht verurteilt wurden. Sie waren keine Drückeberger*innen, sondern haben großen Mut gezeigt!“
Das Deserteurdenkmal kann an seinem jetzigen Standort aus baulichen Gründen nicht verbleiben. „Diese Gelegenheit soll – in Abstimmung mit der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und mit den weiteren im Friedensbündnis Karlsruhe vertretenen Gruppierungen – dazu genutzt werden, um es aus einem Hinterhof an eine zentrale Stelle in der Stadt Karlsruhe zu versetzen“, fordert Jorinda Fahringer, Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion. Die Grünen möchten außerdem, dass das Deserteurdenkmal auch im „Leitfaden zur Erinnerungskultur im öffentlichen Raum“ der Stadt Karlsruhe als ein Beispiel für ein breites bürgerschaftliches Engagement benannt wird.
Abschließend weisen die Grünen darauf hin, dass die Geschichte der Militärjustiz während des Nationalsozialismus in der Erinnerungskultur der Stadt bisher kaum betrachtet wurde. Um auch diese Karlsruher Opfer im Geschichtsbewusstsein zu rehabilitieren, fordert die Grünen-Fraktion, dass unter Federführung des Kulturamtes und in Zusammenarbeit mit der DFG-VK eine Aufarbeitung des Themas angestoßen wird.
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