Inklusion an Karlsruher Schulen gut umsetzen

In einem Gemeinderatsantrag beschäftigen sich die GRÜNEN mit der Umsetzung der Inklusion an den Karlsruher Schulen.

Hintergrund des Antrags ist die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Bildungswesen in Baden-Württemberg: Die Sonderschulpflicht wird abgeschafft und Eltern von behinderten Kindern können ab dem kommenden Schuljahr erstmals entscheiden, ob ihr Kind mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf eine allgemeine Schule oder eine Sonderschule besuchen soll.

Die GRÜNE Fraktion begrüßt die längst überfällige gesetzliche Verankerung der Inklusion. „Damit wird eine langjährige Forderung der Eltern erfüllt. Sie erhalten ein Wahlrecht und müssen nicht mehr als Bittsteller auftreten, wenn sie einen gemeinsamen Unterricht ihres behinderten Kindes mit Kindern ohne Behinderung wün-schen“, erklärt Stadträtin Renate Rastätter, schulpolitische Sprecherin der Fraktion.

In Karlsruhe gibt es bereits langjährige positive Erfahrungen mit gemeinsamem Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderungen, so u. a. an der Grundschule Beiertheim, der Nebenius-Realschule und der Grund- und Gemeinschaftsschule Grötzingen. Dennoch stellt die neue schulgesetzliche Verankerung der Inklusion eine große Herausforderung für die Stadt Karlsruhe als Schulträgerin dar.

Die Fraktion will mit dem Antrag dazu beitragen, dass die Umsetzung gut vorbereitet und umgesetzt wird. „Die Stadt soll einen Kriterienkatalog erstellen, welche Anforderungen für inklusiv arbeitende Schulen erfüllt sein müssen“, so Stadtrat Alexander Geiger. Dazu gehören für die GRÜNEN neben der barrierefreien baulichen Gestaltung auch Raumangebote für flexible Lerngruppen, Förder- und Differenzierungsräume, Sanitätsraum, Rückzugsbereiche sowie geeignetes Mobiliar und Unterrichtsmaterialien. Auf dieser Grundlage kann eine Bestandsaufnahme über den Entwicklungsbedarf der Schulen durchgeführt werden. Dabei müssen sowohl die baulichen Maßnahmen als auch die Bereitschaft und Motivation der jeweiligen Schulgemeinschaft aufeinander abgestimmt werden.

Für die GRÜNEN ist es wichtig, dass auch behinderte Kinder künftig die Chance bekommen, nach der Kita eine wohnortnahe Schule zu besuchen. Mit einer regionalen Schulentwicklung „Inklusion“ sollen deshalb vor allem im Grundschulbereich wohnortnahe inklusive Bildungsangebote ermöglicht werden.

Abschließend betonen die GRÜNEN, dass von der Umsetzung der Inklusion an den Schulen nicht nur alle Schülerinnen und Schüler profitieren, sondern letztlich unsere ganze Gesellschaft.

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