GRÜNE sehen 2. Bauabschnitt auf Pfizer-Areal weiterhin kritisch Systematischer Schutz alter Bäume im Stadtgebiet gefordert

Anlässlich der Fällung von Pappeln zur Realisierung des 2. Bauabschnittes auf dem Pfizer-Areal kritisiert die GRÜNE Fraktion, dass die Mehrheit des Gemeinderats eine Überarbeitung des noch aus den 1960er Jahren stammenden Bebauungsplans abgelehnt hat.

Die Stadtverwaltung hatte im Vorfeld der Entscheidung über einen neuen Bebauungsplan zwar vor möglichen Entschädigungsansprüchen des Investors gewarnt. „Eine tatsächliche Prüfung möglicher Planungsvarianten und Entschädigungsfolgen hat es aber nie gegeben“, betont Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach. „Wir sind weiterhin der Auffassung, dass im Rahmen eines neuen Bebauungsplans eine für die Bevölkerung und für den Landschaftspark deutlich verträglichere Lösung hätte gefunden werden können.“

„Ebenfalls kritisch sehen wir, dass jetzt bereits vor Erteilen der Baugenehmigung die Fällung der Pappeln erfolgen soll“, ergänzt Stadträtin Renate Rastätter, naturschutzpolitische Sprecherin der Fraktion. „Aus unserer Sicht hätte die Maßnahme auf das Spätjahr 2015 verschoben werden sollen, um das Genehmigungsverfahren zunächst sauber abzuschließen.“

Positiv merken die GRÜNEN an, dass qualifizierte Gutachter in die Bewertung der Altpappeln einbezogen waren und dass der gewählte Fäll-Zeitpunkt nach der Paarungs- und vor der Winterschlafperiode liegt. „Auch die vereinbarten Ausgleichsmaßnahmen erscheinen uns sinnvoll“, so die GRÜNEN.

In diesem Zusammenhang sprechen sich die GRÜNEN auch dafür aus, zum Schutz alter Bäume im Stadtgebiet zusammen mit den Naturschutzverbänden ein ämterübergreifendes systematisches Vorgehen festzulegen. „Alte Bäume erfüllen nicht nur im Wald, sondern auch im Stadtgebiet wichtige Funktionen für Mensch und Natur“, so die beiden Stadträtinnen. „Das gilt auch für alte Pappeln. Unter Beachtung der Verkehrssicherungspflicht sollten alte Bäume in Siedlungsgebieten grundsätzlich möglichst lange erhalten und nur bei Krankheit oder einer öffentlichen Gefährdung gefällt werden.“

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