Die GRÜNE-Fraktion im Karlsruher Gemeinderat hält die gerade bekannt gegebenen Anhebungen der Fahrpreise im KVV für deutlich überhöht. Daher haben die GRÜNEN Vertreter im Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds die Erhöhungen auch abgelehnt.
"Schon die Verteuerung der Ticketpreise um 4,2 Prozent liegt deutlich über den allgemeinen Einkommens-Zuwächsen; das halten wir für zu hoch. Und mehrere andere Tarif-Änderungen werden das Fahren mit Bussen und Straßenbahnen zusätzlich verteuern", so Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNE-Fraktion. "Dadurch werden einige Kundengruppen besonders hart getroffen. So ist es beispielsweise besonders ärgerlich, wenn demnächst eine nachmittags erworbene Tageskarte nur noch für den Rest des Kalendertages nutzbar ist, statt wie bisher 24 Stunden. Und gerade diese Karte wurde um 8 Prozent erhöht, bei deutlich weniger Nutzwert. Wir müssen uns keineswegs anderen Verbünden anpassen, die das bereits so handhaben!"
Außerdem haben sich die GRÜNE-Vertreter im Aufsichtsrat des KVV dafür eingesetzt, dass die BahnCard-Ermäßigung für Kinder weiter gewährt wird. "Wegen der geringen Anzahl dieser Fahrkarten sind das Peanuts für den KVV, aber die betroffenen Kinder müssen dadurch eine Fahrpreiserhöhung von über 30 Prozent hinnehmen." Ein weiteres Problem sehen die GRÜNEN im Wegfall der Sonderregelung für Strecken vom Hauptbahnhof nach Süden, wie z.B. nach Ettlingen: "Natürlich ist es eine unsystematische Sonderregelung, dass man zwischen Hauptbahnhof und den südlicheren Stadtteilen und dem Albtal eine Zone weniger bezahlen muss. Aber anstatt diese Regelung zu kappen, wie es vom KVV beschlossen wurde, sollte sie besser auch für andere Stadtteile eingeführt werden, um Extremfälle zu vermeiden. Wenn man z.B. über die Grenze zwischen Grötzingen und Pfinztal fährt, muss man für eine Fahrt bis zur nächsten Haltestelle drei Waben bezahlen – das versteht doch niemand", so Honné.
Zu den in der Sache bereits ungerechtfertigt hohen Preissteigerungen kommen die aktuellen Beeinträchtigungen des Öffentlichen Nahverkehrs durch die Baustellen der Kombilösung hinzu. Vor dem Hintergrund der vielen Probleme, mit denen ÖPNV-NutzerInnen derzeit konfrontiert sind, wirkt eine Preiserhöhung besonders ungerechtfertigt und wird von KVV-KundInnen nicht akzeptiert werden, sind die GRÜNEN überzeugt. Dennoch hoffen sie, dass auch weiterhin möglichst viele Menschen mit dem KVV fahren. "Umsteigen auf das Auto wäre trotzdem die falsche Antwort auf diese Erhöhungen", sind sie sich sicher. "Insbesondere die Monatskarte ist unstrittig preiswert und immer noch deutlich billiger als mit dem Auto zu fahren."
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