Mehr Förderung von Sport und Bewegung durch allgemeine Öffnungen der Sportflächen von Karlsruher Schulen

Interfraktioneller Antrag der Gemeindratsfraktionen von FDP, GRÜNEN und SPD:

  1. Die Stadtverwaltung legt in einer Auflistung dar, welche Sport- und Bewegungsflächen von Karlsruher Schulen aktuell auch außerhalb der Schulöffnungszeiten (nach Schulende, an Wochenenden und Feiertagen sowie während der Schulferien) für sportliche Aktivitäten genutzt werden können.
    1.a) Die Stadtverwaltung zeigt auf, welche Umsetzungsmöglichkeiten bestehen, um noch mehr Sportflächen von Schulen außerhalb der Schulzeiten für eine größere Anzahl von Menschen zur Nutzung zur Verfügung stellen zu können
  2. Im Rahmen des von der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat in Auftrag gegebene Integrierte Stadtteilentwicklungskonzepts Oberreut (STEK) und der darin verfassten Zielsetzungen werden die Sportflächen der Anne-Frank-Schule als Pilotprojekt außerhalb der Schulzeiten geöffnet, um diese als soziale Begegnungsstätten zur allgemeinen Teilhabe an Bewegungs- und Sportangeboten den Bürgerinnen und Bürgern bereitstellen zu können.
    2.a) Zur Vorbeugung von Vandalismus bleiben der Großteil des Schulhofs und das Schulgebäude außerhalb der Schulöffnungszeiten weiterhin geschlossen. Zur Unterteilung von Sport- und Schulhofflächen können ein interner Zaun errichtet werden sowie bei Bedarf mithilfe von Streetworkern Betreuungspartnerinnen und -partner hinzugezogen werden. Falls die Stadtverwaltung hier Umsetzungsprobleme sieht, prüft sie andere Möglichkeiten und unterbreitet dem Gemeinderat baldmöglichst Vorschläge zur konkreten Realisierung.

Sachverhalt/Begründung:

Hinsichtlich einer stabilen psychischen und physischen Gesundheit von Menschen sind insbesondere Sport und Bewegung an der frischen Luft überaus wichtig. Im Stadtkreis Karlsruhe bestehen bereits zahlreiche Sport- und Bewegungsflächen, die jedoch noch nicht von allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden können. Im Hinblick auf eine begrenzte zur Verfügung stehende und gleichzeitig bereits versiegelte Fläche sollten jedoch die Nutzungsmöglichkeiten auf alle Karlsruherinnen und Karlsruher ausgeweitet werden, um vielseitige Bewegungsaktivitäten der Stadtbevölkerung fördern zu können. Insbesondere Sportflächen von Schulen müssten somit auch außerhalb von Schulöffnungszeiten (nach Schulende, an Wochenenden und Feiertagen sowie während der Schulferien) für Menschen zugänglich sein, die sich mithilfe von unterschiedlichen Aktivitäten fit und gesund halten möchten. Somit sollte in einem ersten Schritt in einer Auflistung dargelegt werden, welche Sport- und Bewegungsflächen von Karlsruher Schulen aktuell auch außerhalb der Schulzeiten von allen Einwohnerinnen und Einwohnern genutzt werden können. Zudem sollte die Stadtverwaltung aufzeigen, welche Möglichkeiten bestehen, um noch mehr Sportschulflächen in Karlsruhe für eine größere Anzahl von Menschen öffnen zu können.  

Im Rahmen des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts (STEK) zur zukünftigen Weiterentwicklung des Stadtteils Oberreut wurden einige Zielsetzungen formuliert, in denen u.a. Kommunikation und soziale Teilhabe sowie Stärkung des gemeinsamen Miteinanders und der Integration eine wichtige Rolle spielen. Um diese Punkte gezielt zu fördern und auch das Stadtteilentwicklungskonzept konsequent weiter umzusetzen, trägt auch die öffentliche Nutzung von Sport- und Freizeitflächen bei. Die Sportflächen der Anne-Frank-Schule erfreuten sich bereits bis vor einigen Jahren großer Beliebtheit bei zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern aller Altersstufen. Aufgrund von Vandalismusvorfällen wurde jedoch ein Zaun errichtet, sodass dann die Flächen für die Öffentlichkeit versperrt blieben. Die Nachfrage seitens der Einwohnerinnen und Einwohner ist jedoch nach wie vor groß, die Flächen außerhalb der Schulöffnungszeiten zu nutzen und sich gemeinsam an der frischen Luft sportlich zu betätigen. Dies kann auch nur im Sinne einer vorausschauenden Stadtpolitik sein. Deshalb sollte diese Sportfläche als Pilotprojekt außerhalb der Schulzeiten für die Einwohnerinnen und Einwohner als soziale Begegnungsstätten zur allgemeinen Teilhalbe an Sport- und Bewegungsangeboten wieder bereitgestellt werden. Da der geplante Neubau der Anne-Frank-Schule zunächst nicht realisiert wird, könnte z.B. eine schnell umsetzbare und kostengünstige Lösung in Form eines Zauns erfolgen, welcher Schul- und Sportflächen sinnvoll unterteilen kann. So kann erneutem Vandalismus vorgebeugt werden. Schulgebäude sowie der größte Teil des Schulhofes blieben hierbei weiterhin geschlossen und „geschützt“. Schülerinnen und Schüler gelangen dabei über zwei Zugänge zu den Sportflächen. Außenhaupttore sowie zwei kleinere Tore im Zaun könnten nach Schulende geschlossen werden. Die Sportfläche wäre dann außerhalb der Schulzeiten über ein Tor ebenso zugänglich. Zudem könnten bei Bedarf auch Streetworker bei der Betreuung und bei Gesprächen hinzugezogen werden. Auch andere Möglichkeiten könnten ggf. geprüft werden, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung für alle Menschen jederzeit gewährleisten zu können. Bei der erfolgreichen Durchführung des Pilotprojekts können für die Bevölkerung im Stadtteil Oberreut mehr Freizeit-, Wohn- und Lebensqualität erreicht werden und ggf. weitere Sportflächen von Karlsruher Schulen der Öffentlichkeit für die vielseitige Ausübung sportlicher Aktivitäten angeboten werden. 

Unterzeichnet von:

Tom Høyem, Thomas H. Hock und FDP-Fraktion

Christine Großmann, Aljoscha Löffler und Grüne-Fraktion

Sibel Uysal, Irene Moser und SPD-Fraktion

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