Vernetzung im Gemeindepsychiatrischen Verbund stärken und bedarfsgerechte Versorgung weiterentwickeln

Antrag zur öffentlichen Vorberatung im Sozialausschuss:

  1. Die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den im Gemeindepsychiatrischen Verbund Aktiven, wird – wie in der Zeit vor der Pandemie – fortgeführt. Dazu können eigene Überlegungen von Betroffenen, von in der Psychiatrie Beschäftigten sowie von Verantwortlichen bei den Trägern*innen eingebracht werden.
  2. Gemäß der Konzeption des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) wird weiterhin das jährliche GPV-Forum stattfinden.
  3. Der Welttag der seelischen Gesundheit soll auch in Karlsruhe weiterhin jedes Jahr begangen werden. 
  4. Im Hinblick auf die städtischen Ressourcen sollen sowohl das GPV-Forum als auch der Welttag der seelischen Gesundheit jeweils nur alle zwei Jahre im großen, und dazwischen im reduzierten Format stattfinden.

Begründung/Sachverhalt:

Bis zum Jahr 2019, d. h. bis zur Pandemie, war ein hohes und vertrauensvolles Niveau der Vernetzung im Gemeindepsychiatrischen Verbund vorhanden. Diese ist aktuell nicht durchgehend sichtbar, soll aus unserer Sicht aber fortgeführt werden.

Die vertrauensvolle, sehr kreative und aktivierende Zusammenarbeit zwischen der Stadt Karlsruhe und den Psychiatrie-Betroffenen, Angehörigen, Fachleuten und Verantwortlichen bei den Trägern innerhalb der Psychiatrie Karlsruhe, hat eine lange Tradition und unterscheidet diese nach unseren Informationen positiv von vielen anderen Städten.

In der Antwort auf unsere Anfrage „Bedeutung und Aufgaben des/der Psychiatriekoordinator*in“ im November 2021 schrieb die Verwaltung:

Die Aufgaben [der Psychiatrie-Koordination innerhalb der Sozialplanung, eingefügt von der Grünen Fraktion] umfassen die Begleitung der Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle Psychiatrie (IBB), des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) und seinen Gremien, die Zusammenarbeit mit dem Landkreis beim Welttag der seelischen Gesundheit und weitere Themen, die sich für die Sozialplanung aus der Vernetzung und Konzeption der Psychiatriethemen ergeben.“

Die bisherigen lebendigen GPV-Foren unterstützten den gegenseitigen Umgang auf Augenhöhe, die Förderung von Vielfalt, aber auch die gezielte Bündelung der Kräfte und wirkten sich positiv auf die Psychiatrie-Bewegung und die Beschäftigten in diesem Bereich aus.

Unser Vorschlag für die GPV-Foren ist, dass alle zwei Jahre ein vorher vereinbartes aktuelles Thema besprochen, Ideen und mögliche Maßnahmen hierzu auf einer – wie bisher auch – größer angelegten öffentlichen Veranstaltung erarbeitet und im Folgejahr – mit reduziertem Aufwand für die Verwaltung – die Umsetzung mit Blick auf die Hilfesysteme betrachtet wird.

Der Welttag der seelischen Gesundheit ist ein weiteres wichtiges Ereignis. Er richtet einerseits den Blick auf die Herstellung von Öffentlichkeit zum Thema seelische Gesundheit. Andererseits bietet er Betroffenen die Möglichkeit zur Beteiligung. In Hinblick auf die städtischen Ressourcen könnte dieser dahingehend reduziert werden, dass im jährlichen Wechsel eine größere zentrale öffentliche Veranstaltung und nur alle zwei Jahre das bisherige Angebot von verschiedenen Träger*innen stattfindet.

Unterzeichnet von:

Verena Anlauf, Niko Riebel, Jorinda Fahringer, Christine Großmann

Der Antrag kommt auf die Tagesordnung des Sozialausschusses am 18. Oktober 2023.

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