Mehr Selbstbestimmung für queere Menschen

GRÜNE beantragen die Anerkennung des „DGTI-Ergänzungsausweises“ und eine Mitgliedschaft im „Rainbow Cities Network“

Die Gemeinderatsfraktion der GRÜNEN fordert in ihrem Antrag, dass die Stadtverwaltung den „DGTI-Ergänzungsausweis“ der „Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität“ als Ergänzung bzw. Ersatz für reguläre Ausweisdokumente anerkennt. Außerdem beantragen die GRÜNEN, dass die Stadt Karlsruhe Mitglied im „Rainbow Cities Network“ wird.
Niko Riebel, Fachsprecher für Queerpolitik, betont, wie wichtig dieses Anliegen für viele Menschen ist: „Nicht alle Menschen werden mit eindeutigen biologischen Geschlechtsmerkmalen geboren oder mit Geschlechtsmerkmalen, die dem gefühlten Geschlecht entsprechen. Viele Menschen können oder wollen sich auch gar keinem sozialen Geschlecht (auch: Gender) fest zuordnen.“
Die Rechtslage ist mit dem aktuell geltenden Transsexuellengesetz, das in Teilen für verfassungswidrig erklärt wurde, sehr schwierig. Wenn Menschen ihren Geschlechtseintrag ändern wollen, müssen sie sich Zwangsbegutachtungen unterziehen, die teilweise traumatisierend sind.
Jorinda Fahringer, ebenfalls Fachsprecherin für Queerpolitik, betont daher den Nutzen des Ausweises: „Personen, die sich mit einem anderen Pronomen identifizieren als dem, das ihnen bei ihrer Geburt zugewiesen wurde, können auf diese Weise unkompliziert darauf hinweisen, wie sie angesprochen werden möchten. Der DGTI-Ausweis wird von der ‚Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (dgti)‘ ausgegeben und ist fälschungssicher.“
„Durch eine Mitgliedschaft im ‚Rainbow Cities Network‘ kann die Stadt Karlsruhe zeigen, dass sie die Bedürfnisse der queeren Community ernst nimmt und unterstützt“, so Riebel und Fahringer abschließend.

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