Bewegung, Entspannung und Teilhabe im Sommer für Kinder mit Sozialpass im zweiten Pandemiejahr

Antrag zur Beratung im Gemeinderat


Die Verwaltung erarbeitet zusammen mit dem Stadtjugendausschuss (stja), der Bäderverwaltung und dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) ein Konzept „Bewegung, Entspannung und Teilhabe“ für Kinder mit dem Karlsruher Kinderpass im zweiten Pandemiejahr.

  1. Es wird ein „Sommer-Badeticket“ mit stark verbilligten 11er Bädertickets angeboten.
               
  2. Die Verwaltung prüft, ob die vorübergehende Neu-Installierung des früheren Ferienpasses, z.B. mit Fahrten mit der Schlossgartenbahn, Turmbergbahn, Tickets mit 3 Waben bis Ettlingen für Ausflüge in die Umgebung, sinnvoll ist.

  3. Die Stadt erarbeitet mit den Gemeinden der SozialRegion ein Konzept, damit auch Kindern aus der SozialRegion Karlsruhe ein Ferienpass angeboten werden kann.
Begründung/Sachverhalt

Kinder aus bedürftigen Familien leiden unter der aktuellen Pandemie besonders stark: Sie leben häufiger in engen Wohnungen, in schlecht isolierten heißen Wohnungen unter dem Dach und an lauten Straßen. Diese Familien haben selten einen Garten. Untersuchungen zeigen, dass die Lebenssituation armer Familien während der Pandemie nochmals prekärer geworden ist. Gründe dafür sind z.B., dass sehr viele Mini-Jobs und 2-Euro-Jobs weggefallen sind. Die Kantinen in Schulen und Kitas haben geschlossen, ebenso z.B. auch die meiste Zeit die Sozialkaufhäuser.

Bekannt ist auch, dass der interfamiliäre Stress, dem die Kinder ausgesetzt sind, in armen Familien besonders hoch ist und sich in Pandemie-Zeiten verstärkt hat. Auch sind der Schulsport, das Schulschwimmen und der Vereinssport während des Lockdowns ausgefallen oder fanden nur deutlich reduziert statt. Für die motorische Entwicklung der Kinder bedeutet dies schwere Nachteile. Gerade Kinder aus finanziell benachteiligten Familien, die von Grundsicherung leben, sind hier zusätzlich unterprivilegiert, da sie sich den Besuch der Schwimmbäder bzw. die hierfür notwendige Ausrüstung teilweise nicht leisten können. So können auch in der Freizeit weniger Impulse zur Förderung des Schwimmens gesetzt werden.

Für die Entwicklung dieser Kinder wäre es aber wichtig, dass sie – soweit es von der Pandemie-Entwicklung her möglich ist – Freude, Entspannung und Abwechslung haben, Impulse erhalten, sich im Freien aufzuhalten; mit anderen Kindern oder Erwachsenen Neues zu entdecken. Den Stressfaktoren, denen alle Kinder ausgesetzt sind – aber insbesondere Kinder aus bedürftigen Familien – sollte Spiel, Spaß und Bewegung entgegengesetzt werden. Gerade in diesem Sommer ist es besonders wichtig, Teilhabe und Freizeitgestaltung hier zuhause in Karlsruhe sicherzustellen.

Ein möglicher Ferienpass sollte, wie der Ferienpass, den die Stadt in der Vergangenheit angeboten hatte, zu einem geringen Preis erwerbbar sein.

Bessere Teilhabe zu ermöglichen, ist auch mit der Frage verbunden, ob es möglich ist, Gutscheine für vergünstigtes Eis auszugeben. Mit Hilfe von Partner*innen und Sponsor*innen könnte zudem versucht werden, vergünstigte Badebekleidung für Kinder mit Karlsruher Kinderpass anzubieten.

Das Angebot der 11er-Karte sollte beworben werden und auch auf andere Angebote für die sportmotorische Entwicklung aufmerksam gemacht werden. So könnten die Schulen auch gezielt Eltern ansprechen und auf das Angebot aufmerksam machen.

Nach dem Willen der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion sollte dieses Angebot auch Kindern aus der SozialRegion Karlsruhe offen stehen. Die SozialRegion Karlsruhe überwindet als regionale Aktionsgemeinschaft die jeweiligen Stadtgrenzen und ermöglicht so Teilhabe.   

Unterzeichnet von:

Verena Anlauf, Michael Borner, Jorinda Fahringer, Benjamin Bauer

Aljoscha Löffler, Zoe Mayer, Renate Rastätter

Der Antrag wurde im der Gemeinderatssitzung am 20.04.21 beraten.

Unser Vorschlag wird umgesetzt! Es wird für Kinder, auch für Kinder aus der SozialRegion, mit dem Karlsruher Pass ein „Sommerpaket 2021“ geben, das stark vergünstigte Bädereintritte und weitere attraktive Gutscheine enthält.

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