Sicherheitsmaßnahmen im Karlsruher Zoo

Antrag

  1. Die Stadtverwaltung erstellt einen Bericht über alle Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Tiere im Karlsruher Zoo mit dem Schwerpunkt Brandprävention.
  2. Sie prüft in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bau und Technik des Zoos, der Feuerwehr, dem Bauordnungsamt sowie ggf. weiteren Expert*innen Optimierungsmöglichkeiten in technischer und personeller Hinsicht einschließlich der jeweils dafür erforderlichen finanziellen Mittel.
  3. In einem großräumigen Umfeld um den Zoo wird ein Sperrgebiet für private Silvesterfeuerwerke eingerichtet.

Sachverhalt/Begründung

Der verheerende Brand im Krefelder Zoo, bei dem nahezu alle Menschenaffen auf schreckliche Weise ums Leben kamen, hat uns sehr betroffen gemacht. Dabei wurden Erinnerungen an den furchtbaren Brand in unserem Karlsruher Streichelzoo vor zehn Jahren wach. Auch bei uns im Zoo sind damals alle 26 Tiere qualvoll in den Flammen umgekommen. Beim Übergriff des Feuers auf das Elefanten- und Flusspferdehaus erlitten auch unsere Elefanten schwere Verbrennungen. Als Reaktion auf dieses schwere Unglück wurden die Sicherheitsmaßnahmen im Zoo u. a. durch Brandmelder verstärkt. In der Folge hat sich aber gezeigt, dass aufgrund der Staubentwicklung beim Einsatz von Heu und Stroh die Feuermelder häufig anschlugen und Fehlalarme auslösten. Deshalb wurden sie meistens abgeschaltet.

Auch wenn eine Brandgefahr im Zoo nicht 100%ig ausgeschlossen werden kann, so sind wir in Verantwortung für das Leben der uns anvertrauten Tiere verpflichtet, alle technischen und personellen in Frage kommenden Möglichkeiten zur Brandprävention und mehr Sicherheit zu prüfen und bei Eignung nachzurüsten.

Denkbar sind u. a. Systeme der technischen Überwachung, die vor allem auf Wärme statt auf Staubpartikel anschlagen oder mehr Verbindungen mit der Feuerwehr. Derzeit ist lediglich das Exotenhaus direkt mit der Feuerwehr verbunden.

Für uns Grüne ist es auch dringend geboten, dass private Silvesterfeuerwerke in einem großräumigen Umfeld des Zoos verboten werden. Das ist aus unserer Sicht nicht nur wegen der Feuergefahr geboten. Für die Tiere sind Böller und Raketen ein extremer Stressfaktor. Sie lösen massive Ängste und Fluchtreflexe bei den Tieren aus, weshalb z. B. die Huftiere, die normalerweise Tag und Nacht Innen- und Außenzugang haben, in der Silvesternacht eingesperrt werden müssen. Von diesem Schutz vor Lärm, Ruß, Abgasen und Gefahren werden auch die geplagten Anwohner*innen des Zoos profitieren.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter, Christine Großmann, Christine Weber, Michael Borner, Benjamin Bauer, Verena Anlauf, Zoe Mayer

Wurde in der Gemeinderatssitzung am 28.04.2020 TOP 14.1 in den Fachausschuss verwiesen.

In der Gemeinderatssitzung vom 28.07.2020 wurde der Antrag unter TOP 15.1 behandelt.

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