GRÜNE beantragen Masterplan für Waldumbau und Erhalt der Stadtbäume

Angesichts der bedrohlichen Folgen der klimabedingten Trockenheit und Hitze auf die Karlsruher Wälder und Stadtbäume setzen sich die Grünen mit einem Antrag für die Erarbeitung eines Masterplans für den Waldumbau und den Erhalt der Stadtbäume ein.

„Für die Lebensqualität der Menschen in unserer Stadt sind unsere Wälder und Stadtbäume existenziell“, so Stadträtin Renate Rastätter, zuständig für Naturschutz. „Sie sorgen für Frischluftströme, spenden Schatten und sorgen für Abkühlung durch Verdunstung. Für den Erhalt der Biodiversität von Flora und Fauna sind sie unverzichtbar.“ Nicht zuletzt verhindere der Erhalt der Wälder zusätzliche CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Stadträtin Christine Weber, zuständig für Forst, ergänzt: „Es ist deshalb erschreckend, in welcher Geschwindigkeit die Bäume ihre Widerstandsfähigkeit verlieren, von Schadinsekten und Pilzen befallen werden und absterben.“

Mit ihrem Antrag verlangen die Grünen einen Bericht über den Wegfall von Waldflächen in den letzten zehn Jahren und ihren Ersatz sowie über die Entwicklung der Stadtbäume. Dabei soll auch die klima- und trockenheitsbedingte Entwicklung der Baumschäden und der Baumverluste sowie das künftige Risikopotenzial dargestellt werden. „Auf dieser Grundlage bitten wir die Stadtverwaltung um die Erarbeitung eines Masterplans, wie der Wald und die Stadtbäume unter den Bedingungen der zunehmenden Klimaerwärmung und Trockenheit dauerhaft erhalten bleiben“, so Fraktionsvorsitzende Zoe Mayer.

Die Grünen bitten die Stadtverwaltung, überschlägig die zu erwartenden zusätzlichen Kosten für kurz-, mittel- und langfristige Erhaltungs-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen dazustellen. „Dies ist die Voraussetzung dafür, dass wir im nächsten Doppelhaushalt 2021/22 die erforderlichen Mittel für den klimaangepassten Waldumbau bereitstellen können“, so Rastätter, Mayer und Weber. „Es sollte wegen der Dringlichkeit aber schon vorher möglich sein, bei Bedarf zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, wenn nötig überplanmäßig.“ Es sei zu hoffen, dass die Zusagen von Bund und Land, erhebliche Summen für den Waldumbau zur Verfügung zu stellen, eingehalten werden und die Stadt dabei unterstützen. Allein wäre diese „Herkules“-Aufgabe für die Stadt nicht zu stemmen.

Die Grünen verweisen auf Entwicklungsaspekte, die im Masterplan berücksichtigt werden sollen. Dazu gehören u. a. die Weiterentwicklung natürlicher Baumgesellschaften mit gezielter Förderung zukunftsfähiger einheimischer Baumarten, Bodenschutz durch schonende Verfahren zur Verhinderung der Ausbreitung von Neophyten sowie Erprobung und Einsatz von biotechnischen Verfahren zur Abwehr von Sekundärschäden wie Borkenkäfer und Pilzbefall ohne Biozide. Dringend notwendig seien auch Kooperationen mit dem Staatswald, um einheitliche Vorgehensweisen bei allen Maßnahmen zum Erhalt des Waldes zu ermöglichen. Ganz besonders am Herzen liegt den Grünen das Angebot an vielfältigen Beteiligungsformen für die Bürger*innen und die Wissenschaft. „Dadurch können Ideen einfließen, Unterstützung ermöglicht und Akzeptanz für wichtige Maßnahmen gefördert werden“, so die Grünen Stadträt*innen.

Die Grünen begrüßen es, dass die Stadtverwaltung regelmäßig in gemeinderätlichen Ausschüssen und Medien über den Ernst der Lage berichtet und interessierte Bürger*innen bei öffentlichen Veranstaltungen und Waldbegehungen über den bedrohlichen Zustand informiert. „Die Stadtverwaltung übernimmt große Anstrengungen beim Bewässern der Jungbäume und bittet die Bürger*innen um Unterstützung. Unser Antrag soll dazu beitragen, dass sie die notwendige Unterstützung aus dem Gemeinderat für umfassende konzeptionelle Vorbereitungen und die Akzeptanz für den finanziellen Mittelbedarf erhält“, so die Fraktionsvorsitzende Mayer und die beiden für Naturschutz und Forst zuständigen Stadträt*innen Rastätter und Weber.

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