GRÜNE beantragen Wettbewerb für ein Friedensdenkmal auf dem Europaplatz

Greif und Leibgrenadier-Denkmal sollen aufbewahrt werden

Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion beantragt einen Wettbewerb für ein eindrucksvolles Friedensdenkmal auf dem Europaplatz, das dort statt des Leibgrenadier-Denkmals errichtet werden soll.

Nach Ansicht der GRÜNEN sollte darauf verzichtet werden, ein Denkmal mit einer gegenüber Europa und insbesondere gegenüber dem benachbarten Frankreich kriegerisch-feindlichen Aussage nach zehn Jahren wieder aufzustellen. „Dies wäre ein wichtiges Zeichen für ein friedliches und demokratisches Europa und insbesondere für die deutsch-französische Freundschaft“, betonen die grünen Stadträt*innen Verena Anlauf und Ekkehard Hodapp sowie Renate Rastätter als stellvertretende Vorsitzende der Fraktion. „Denn das Leibgrenadier-Denkmal verherrlicht den Krieg und dominiert mit seiner Monumentalität einen der wichtigsten Plätze Karlsruhes.“

Dies gelte insbesondere für eine grenznahe Stadt wie Karlsruhe, die jedes Jahr von zehntausenden Menschen aus dem Elsass besucht wird und die sich explizit als besonderen Ort der Demokratie und der Rechtstaatlichkeit bezeichnet.

Stadträtin Verena Anlauf erläutert: „In Karlsruhe gibt es eine große Zahl Denkmale aus der Zeit von 1848 bis 1914, die den Krieg bzw. das damalige Kaiserreich verherrlichen. Es gibt keine vergleichbaren Denkmale für demokratisches Handeln aus der Breite der Gesellschaft oder für zivile Opfer der Kriegsgräuel. Frauen, Kinder, alte Menschen, Kranke sind in unserer öffentlichen Erinnerungskultur bisher kaum berücksichtigt.“

Die Grünen Stadträt*innen führen weiter aus: „Ein Friedensdenkmal auf dem Europaplatz wäre deshalb eine positive Erweiterung unserer kommunalen Erinnerungskultur.“

Mittlerweile sei der Abschluss der Arbeiten zur U-Strab und damit die Neugestaltung der Kaiserstraße und ihrer Plätze in greifbare zeitliche Nähe gerückt. In diesem Rahmen sei bislang geplant, das Leibgrenadier-Denkmal an seinem früheren Standort auf dem Europaplatz ohne Kommentierung wieder aufzustellen.

Aus GRÜNER Sicht sollte stattdessen auf dem zentralen Europaplatz in Karlsruhe ein Denkmal für den Frieden stehen. Renate Rastätter als Mitglied der städtischen Kunstkommission schlägt ergänzend dazu vor: „Karlsruhe könnte dafür einen Wettbewerb für französische und deutsche Künstler*innen ausschreiben und später das Werk gemeinsam mit Vertreter*innen der Partnerstadt Nancy einweihen.“

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