Bauen für Mensch und Tier – Artenschutz an öffentlichen Gebäuden GRÜNE fordern Nistplatzangebote für Gebäudebrüter

Mit ihrem Antrag will die Grüne Gemeinderatsfraktion erreichen, dass mehr Nistplatzangebote für Vögel und Fledermäuse an öffentlichen Gebäuden eingerichtet werden.

„Einige Fledermaus- und Vogelarten haben sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen und sind auf Lücken in Gebäuden angewiesen, die sie als eine „Felslandschaft“ mit Spalten, Simsen und Ritzen wahrnehmen“, so Michael Borner, tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion. „Durch Sanierungen und den modernen Gebäudebau sind Nistplatzangebote jedoch stark rückläufig. Daher soll die Stadtverwaltung bei allen Modernisierungs-, Wärmedämm- bzw. Neubaumaßnahmen im stadteigenen Gebäudebestand prüfen, ob und wie Nistplätze für Gebäudebrüter eingerichtet werden können.“

Durch Nistkästen und Fledermausquartiere – entweder außen an der Fassade angebracht oder integriert in die Dämmung – lassen sich Brut- und Lebensstätten erhalten, ersetzen und neue schaffen. Hierfür gibt es inzwischen auch optisch gute Lösungen.

„Werden diese Maßnahmen im Zuge von Sanierungen rechtzeitig eingeplant, können sie mit wenig Aufwand umgesetzt werden und so die Bestände der dort nistenden Arten stabilisiert werden“, so Renate Rastätter, Sprecherin für Naturschutz. „Zusätzlich bieten die Nistangebote insbesondere an Bildungseinrichtungen gute Beobachtungsmöglichkeiten und erfüllen somit gleichzeitig einen Bildungsauftrag.“

Wie Bedürfnisse von Tieren schon im Planungsprozess berücksichtigt werden können, zeigt das von Wissenschaftlern entwickelte Konzept Animal-Aided Disign (AAD). Es integriert die Bedürfnisse der Tiere von Anfang an in die Stadtplanung.

„Mit unserem Anliegen wollen wir auch das Artenschutzprojekt Gebäudebrüter des NABU Karlsruhe, der auch als Projektpartner mit dem Umweltamt Stadt Karlsruhe fungiert, auf eine breite und solide Basis stellen“, so die Grünen.

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