Stadtbäume vor zu starker Sonneneinwirkung schützen GRÜNE fragen nach geeigneten Maßnahmen

In einer Gemeinderatsanfrage thematisieren die GRÜNEN das Problem der schweren Stammschäden an Stadtbäumen durch starke Sonneneinstrahlung. Bei diesen sonnenbedingten Schäden sei nicht nur die äußere Rinde betroffen, sondern auch das dahinter liegende Innengewebe der Bäume. Die Folge seien Rindennekrosen mit Fäulnisbildung oder zerstörerischem Pilzbefall.

Die Lebensdauer der am schwersten betroffenen Bäume sei dramatisch verkürzt. „Wir müssen leider davon ausgehen, dass durch diese schweren Stammschäden in den nächsten Jahren viele Stadtbäume vorzeitig entfernt und durch junge ersetzt werden müssen“, bedauert Stadträtin Renate Rastätter, naturschutzpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion, und fügt hinzu: „Angesichts des hohen Stellenwerts der Stadtbäume für das Stadtklima und die Lebens- und Aufenthaltsqualität sind diese massiven Rindenschäden ein sehr ernst zu nehmendes Problem.“ Verschärft werde das Problem noch dadurch, dass die Anzahl extrem heißer Sonnentage wahrscheinlich weiter zunehmen werde. Damit stiegen auch die damit einhergehenden Risiken.

„Um schwere Rindenschädigungen durch starke Sonneneinstrahlung zukünftig zu vermeiden, sind Sofortmaßnahmen notwendig“, so Fraktionsvorsitzende Bettina Lisbach. „Mit unserer Anfrage wollen wir deshalb klären, welche präventiven Maßnahmen am wirkungsvollsten sind und welche Strategie die Stadtverwaltung zur Verhinderung künftiger Schäden verfolgt."

Die Grünen wollen u. a. wissen, welche Erfahrungen bei Neupflanzungen mit dem seit einigen Jahren praktizierten Stammanstrich mit einer speziell dafür entwickelten weißen Farbe gemacht wurden. Damit sollen die jungen Baumstämme in den ersten Jahren vor der Sonnenstrahlung geschützt werden. Außerdem fragen die Grünen, ob das Entfernen der unteren Äste der Stadtbäume wirklich an allen Standorten erforderlich sei. Sie weisen darauf hin, dass ein Verzicht auf Entfernen der unteren Äste nicht nur die Stämme besser schützen, sondern auch für das Stadtklima von Nutzen sein könnte.

Wichtig seien auch der Kontakt und der Informationsaustausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen wie den Hochschulen und der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg. „Dadurch können weitere Hinweise für die Ergreifung präventiver Maßnahmen gewonnen werden“, so die beiden Stadträtinnen abschließend. „Denn die geschilderten Stammschäden sind sicher nicht auf Karlsruhe beschränkt.“

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