Antrag
- Auf Grundlage des städtebaulichen Rahmenplans Klimaanpassung 2015 und der Ergebnisse des Gestaltungswettbewerbs von 2010 erfolgt eine klimaoptimierte Planung für Kaiser- und Karl-Friedrich-Straße.
- Dabei werden insbesondere folgende Maßnahmen geprüft:
- Erhalt der Platanen in der Kaiserstraße aufgrund ihrer stadtklimatisch vorteilhaften Wirkung (Schatten, Verdunstungskühle)
- stärkere Durchgrünung des Straßenraums sowie von Fassaden, Stelen und Dächern
- Entsiegelungsmaßnahmen zur Steigerung des Grünflächenanteils
- Erhöhung der Reflexion durch Albedo-Effekt (Farbgebung, Oberflächenstruktur)
- Verdunstungskühle durch Wasser im öffentlichen Raum
- Verschattungselemente z.B. an Gebäuden
- ausreichende Anzahl schattiger Rast- und Aufenthaltsbereiche
- Die klimaoptimierte Planung wird öffentlich vorgestellt und diskutiert. An-schließend entscheidet der Gemeinderat über das weitere Vorgehen.
Sachverhalt/Begründung
Der Wettbewerb zur Umgestaltung der Kaiserstraße liegt bereits fünf Jahre zurück, während die Planung aufgrund der andauernden Arbeiten an der Kombilösung über einen längeren Zeitraum noch nicht umgesetzt werden kann.
Seit 2010 ergeben sich immer wieder neue städtebauliche Aspekte und Entwicklungen, die eine Überarbeitung der Gestaltungsplanung für Kaiser- und Karl-Friedrich-Straße nahelegen. Dies wurde auch schon mehrfach im Gemeinderat diskutiert, beispielsweise im Zusammenhang mit der östlichen Kaiserstraße, dem Kronenplatz oder den Fundamentresten der Konkordienkirche.
Insbesondere beim Stadtklima gibt es neue Aspekte und wissenschaftliche Erkenntnisse, die in den letzten Jahren in die Planungspraxis Eingang gefunden haben. Während das Wort „Klima“ im Auslobungstext für die Kaiserstraßenplanung von 2009 kein einziges Mal erwähnt wurde, werden Fragen der Klimaoptimierung heute in fast allen städtebaulichen Rahmenplänen und Bauleitplänen berücksichtigt.
Es ist allgemein anerkannt, dass eine Verbesserung der klimatischen Bedingungen gerade in der Innenstadt wesentlich zu einer höheren Aufenthaltsqualität beiträgt. So tragen Begrünungsmaßnahmen und Wasserelemente durch Verdunstungskühle zu einem besseren Kleinklima bei. Auch Verschattung sowie die Verhinderung von Wärmerückstrahlung durch Ausnutzung des sogenannten Albedo-Effektes verbessern die Aufenthaltsqualität in städtischen Quartieren. Im Sinne einer fußgängerfreundlichen und auch seniorengerechten Stadt, ist die Berücksichtigung von Fragen des Stadtklimas geradezu existenziell.
Mit dem Rahmenplan zur Klimaanpassung hat die Stadt Karlsruhe einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht. Ziel des vorliegenden Antrags ist es, die Erkenntnisse dieses Rahmenplans auch für den zentralen Bereich der Innenstadt anzuwenden und die seit 2010 vorliegende Gestaltungsplanung den neuen Erkenntnissen gemäß anzupassen.
In diesem Zusammenhang ist aus Sicht der GRÜNEN Fraktion auch die vom Planungsausschuss mehrheitlich beschlossene Fällung der Platanen dringend zu hinterfragen.
Unterzeichnet von:
Bettina Lisbach Johannes Honné Renate Rastätter Zoe Mayer
Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 28.04.2015
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