GRÜNE: Keine Wildtiere als Zirkus-Attraktion in Karlsruhe !

Der Zirkus Charles Knie gastiert ab 2. Juli in Karlsruhe. Das mit einer „einmaligen Tierarten-Vielfalt“ beworbene Programm ist aus Sicht der Karlsruher GRÜNEN ein Grund mehr für ein generelles Wildtierverbot in Zirkussen.

„Es ist traurig und ernüchternd, dass immer noch Jahr für Jahr Zirkusse nach Karlsruhe kommen und ihre Wildtiere zur Schau stellen. Dass die Tiere dabei leiden, scheint irrelevant zu sein. Robben in Planschbecken, Elefanten an Ketten angebunden – das kann kein Mensch gutheißen. Die Tiere dienen allein als Attraktion und vor allem dem Profit, ohne Rücksicht auf Verluste, wie der jüngste Skandal um Elefantendame Mädi bestätigt“, so Michael Borner, tierschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.

 Mädi, ein Elefant des Zirkus Renz, ertrank letzte Woche, während ihr Besitzer auf ihr tanzte und Späße machte. Das zeigt, wie wenig die Tieraussteller ihre eigenen Schützlinge kennen und einschätzen können.

Die GRÜNEN in Karlsruhe setzen sich seit Jahren dafür ein, dass Dressur, Zurschaustellung und Haltung von Wildtieren endlich der Vergangenheit angehören, und das aus gutem Grund: Viele Gutachten von Biologen und Ethologen belegen, dass Tiere wie Menschenaffen, Elefanten, Nashörner, Giraffen etc. nicht tiergerecht in fahrenden Unternehmen gehalten werden können. Auch an den Veranstaltungsorten selbst ist eine tierfreundliche und artgerechte Unterbringung nicht möglich.

Ein erster Erfolg war, dass 2010 auf Initiative der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion in einem Gemeinderatsbeschluss die Vergabekriterien für öffentliche Plätze in Karlsruhe dahingehend ergänzt wurden, dass Zirkusunternehmen mit den in den Zirkusleitli-nien für besonders nicht-Zirkus-geeigneten Wildtierarten nicht mehr für Gastspiele in Karlsruhe verpflichtet werden. „Die Stadt Karlsruhe soll aber endlich ein generelles Wildtierzirkus-Verbot erlassen und Tierleid nicht länger dulden. Dass es rechtliche Möglichkeiten für Städte gibt, die Zurschaustellung von Wildtieren zu verhindern, zeigen in unserer nächsten Umgebung beispielsweise die Städte Heidelberg, Schwetzingen, Speyer und Worms“, so Borner weiter.

Der Zirkus als Kulturgut kann auch ohne Wildtiere erhalten bleiben, wie namhafte Unternehmen z. B. der Zirkus Roncalli mit großem Erfolg beweisen“, ergänzt Renate Rastätter, Vorstandsmitglied der Karlsruher GRÜNEN und Sprecherin der GRÜNEN Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik . „Ich bin absolut sicher, dass der Publikumserfolg eines in Karlsruhe gastierenden Zirkus genauso groß wäre, wenn auf Zirkusnummern mit Elefanten oder Seelöwen verzichtet würde.“ Nach ihrer Auffassung üben Akrobatik-, Jongleur-, Zauberei- sowie Clown-Darbietungen eine so starke Faszination auf die Menschen, vor allem auf Kinder aus, dass es den Einsatz von exotischen Wildtieren nicht brauche, um die kulturelle Tradition des Zirkus dauerhaft zu sichern. Fast an jeder Schule gäbe es doch heute eine Zirkus-AG für das Erlernen von Einradfahren, Akrobatik und Jonglieren. Deshalb steht für Renate Rastätter fest: „Kinder brauchen keine Elefanten im Zirkus, um glücklich zu sein.“

Damit der Zirkus Charles Knie weiß, wie wenig sein Besuch gutgeheißen wird, demonstrieren die GRÜNEN gemeinsam mit anderen Tierschutz-Interessierten und Vereinen am 6. Juli ab 17.30 Uhr auf dem Karlsruher Messplatz vor dem Zirkus.

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